Dynamisch: HSG-Spieler Johannes Sturm (Mitte) steuerte vier Treffer zum Sieg über Mülheim bei. (Foto: Edgar Daudistel)HSG Rhein-Nahe gewinnt letztes Heimspiel gegen Mühlheim und erreicht sein Saisonziel.

Es ist schon fast das gewohnte – hübsche – Bild nach der Schlusssirene in der Binger Rundsporthalle. Die Spieler tanzen auf der Platte und die Fans spenden Beifall. Den Oberliga-Handballern der HSG Rhein-Nahe ist es mit dem klaren 31:26 (15:10)-Sieg über den TV Mülheim tatsächlich gelungen, jedes der letzten fünf Heimspiele der aktuellen Saison zu gewinnen.

Doch das ist noch nicht alles: Was kaum einer wissen konnte kurz vor Spielende: Ein weiteres – ob der ansteigenden Form in der Rückrunde – korrigiertes und unbedingtes Ziel, schlussendlich auf dem vierten Tabellenplatz abzuschließen, ist bereits zwei Spieltage vor Saisonschluss erreicht. Der Grund: Die MSG HF Illtal, die den Rheinhessen diese Position noch hätte streitig machen können, verlor zeitgleich bei TuS Daun und könnte zwar theoretisch noch auf dieselbe Punktzahl wie das Teams vom Rhein-Nahe-Eck kommen. Aber die Blau-Gelben haben den direkten Vergleich gewonnen.

Die Mannschaft von Trainer Markus Herberg begann stark und setzte sich in der 13. Minute auf 8:3 ab. Ein kleiner Durchhänger, vor allem mit Fehlwürfen, ließ die Gäste auf 11:8 (23.) rankommen. Aber zur Halbzeit war der Fünf-Tore-Vorsprung wieder hergestellt. Doch dann folgte Durchhänger Nummer zwei, die Gäste robbten sich auf 18:17 (42.) heran und blieben noch bis zum 24:23 (50.) dran. Doch dann ging erneut ein Ruck durch das Team aus Bingen. Es besann sich auf seine spielerischen und kämpferischen Qualitäten, demonstriert in so vielen Partien zuvor. Zwar kämpften die Mülheimer weiter verbissen, aber gerade in den letzten Spielminuten machten die Hausherren den dann klaren Sieg perfekt. Rund 150 Zuschauer dankten mit minutenlangem Beifall.

Rhein-Nahe-Kapitän Sebastian Diehl dankte den Fans via Mikrophon: „Ohne eure Unterstützung hätten wir den Sieg nicht geholt.“ HSG-Trainer Markus Herberg sprach zwar von einem verdienten Sieg – nicht zuletzt aufgrund der „souveränen ersten Halbzeit“. Aber auch da monierte er die Fehlwürfe, die sich im zweiten Abschnitt wiederholen sollten. Er vermisste das Tempo nach vorne und vor allem das Zurücklaufen in brenzligen Situationen: „Das passiert uns sonst selten.“ Aber ein Manko, erläuterte er, seien die Rückenprobleme seines Kapitäns Diehl gewesen. So habe er umstellen müssen und seinen siebenfachen Torschützen, Linksaußen Abdelaziz Helaoui, in den Rückraum zurückziehen müssen. Aber das täuschte alles nicht über die Zufriedenheit des HSG-Coaches hinweg: „Alles in allem war das sehr gut.“

Zuvor hatte Sebastian Diehl zahlreichen Betreuern und Helfern gedankt. Der Kapitän verabschiedete auch die Ex-Spieler Marcel Trierweiler und Nico Eichholtz, die sich auch als Übungsleiter und Betreuer verdient gemacht hatten, sowie die aktuellen Leistungsträger Florian Juli, Mehmet Süngü und Tobias Weiler.

HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod, Korbion, Magin; Süngü (1), Sturm (4), Weiler (3), Walb (7/3), Helaoui (7), Hochstetter (3), Diehl (2), Sommer (1), Schneider (2), Michel (1), Adenau.

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 25.05.2022