Nach der Pause Wirbel entfacht
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HSG Rhein-Nahe Bingen bezwingt den Oberliga-Meister VTV Mundenheim 29:27.
Die Stimmung ausgelassen, die Boxen voll aufgedreht. Der Hallensprecher jubelt: „Die HSG rockt die Liga“ und seine Spieler tanzen in der Binger Rundsporthalle ausgelassen. Gerade eben haben die Oberliga-Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen für einen spektakulären Coup der Saison gesorgt. Mit einem 29:27 (9:12)-Sieg über den VTV Mundenheim. Zwar war es auch schon der MSG HF Illtal gelungen, die Ludwigshafener in die Knie zu zwingen. Aber da waren die Pfälzer noch kein Meister und Aufsteiger in die Dritte Liga. Im Nachholspiel gelang nun den Rheinhessern der Husarenstreich, die in der ersten Halbzeit wiederholt noch mit fünf Toren zurückgelegen hatten.
„So ein Spiel – auch gegen einen hohen Favoriten – geht gar nicht“, hatten sich die Blau-Gelben nach wenig wirkungsvoller Abwehrarbeit und schwachem Zweikampfverhalten mutmaßlich geschworen. Linksaußen Abedelaziz Helaoui, am Ende mit neun Tore erfolgreichster Torschütze, wurde konkreter: „Wir wollten beweisen, dass wir eine gute Rückrunde spielen“, sagte der 28-Jährige.
Was waren denn nun die Erfolgsfaktoren für den „Turnaround“, wie HSG-Cheftrainer Markus Herberg diesen formidablen Umkehrschwung in den zweiten 30 Spielminuten umschrieb? „Wir haben eine starke Energieleistung gebracht und die Abwehr umgestellt“, antwortete der 41-Jährige. Anstelle der häufig gut funktionierenden 6:0-Formation, die aber dem Haupttorschützen der Gäste, Simon Schleidtweiler, zu viel Raum gelassen hatte, ordnete Markus Herberg eine einengende und störende 5:1-Variante mit Mehmet Süngü auf der Eins an. „Und ich hatte in der Kabine eine andere Körpersprache gefordert“, ließ der Saulheimer ebenfalls wissen.
Gesagt – getan. Die Blau-Gelben entfachten auf der Platte einen Wirbel und spielten ihre Gäste mit feinen Spielzügen und Tempogegenstößen fast schwindlig. Mit einem Unterhandwurf brachte Helaoui die Gastgeber 25:24 (53.) erstmals in Führung. Wenige Sekunden zuvor hatte Süngü nach feinem Doppelpass mit Tobias Weiler den Ausgleich erzielt. Die Liste der Feinheiten ließe sich unschwer fortsetzen. Schon an diesem Samstag (19.30 Uhr) bestreitet der Tabellenvierte HSG Rhein-Nahe gegen den siebtplatzierten TV Mülheim ihr letztes Heimspiel. Anschließend wird mit Spielern und Fans gefeiert.
HSG Rhein-Nahe Bingen: Korbion, Weißbrod; Süngü (2), Sturm (4), Luzius, Weiler (3), Walb (6), Helaoui (9/4), Hochstetter, Diehl (1), Sommer (1), Schneider (4), Michel, Adenau.
Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 20.05.2022
Die Stimmung ausgelassen, die Boxen voll aufgedreht. Der Hallensprecher jubelt: „Die HSG rockt die Liga“ und seine Spieler tanzen in der Binger Rundsporthalle ausgelassen. Gerade eben haben die Oberliga-Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen für einen spektakulären Coup der Saison gesorgt. Mit einem 29:27 (9:12)-Sieg über den VTV Mundenheim. Zwar war es auch schon der MSG HF Illtal gelungen, die Ludwigshafener in die Knie zu zwingen. Aber da waren die Pfälzer noch kein Meister und Aufsteiger in die Dritte Liga. Im Nachholspiel gelang nun den Rheinhessern der Husarenstreich, die in der ersten Halbzeit wiederholt noch mit fünf Toren zurückgelegen hatten.
„So ein Spiel – auch gegen einen hohen Favoriten – geht gar nicht“, hatten sich die Blau-Gelben nach wenig wirkungsvoller Abwehrarbeit und schwachem Zweikampfverhalten mutmaßlich geschworen. Linksaußen Abedelaziz Helaoui, am Ende mit neun Tore erfolgreichster Torschütze, wurde konkreter: „Wir wollten beweisen, dass wir eine gute Rückrunde spielen“, sagte der 28-Jährige.
Was waren denn nun die Erfolgsfaktoren für den „Turnaround“, wie HSG-Cheftrainer Markus Herberg diesen formidablen Umkehrschwung in den zweiten 30 Spielminuten umschrieb? „Wir haben eine starke Energieleistung gebracht und die Abwehr umgestellt“, antwortete der 41-Jährige. Anstelle der häufig gut funktionierenden 6:0-Formation, die aber dem Haupttorschützen der Gäste, Simon Schleidtweiler, zu viel Raum gelassen hatte, ordnete Markus Herberg eine einengende und störende 5:1-Variante mit Mehmet Süngü auf der Eins an. „Und ich hatte in der Kabine eine andere Körpersprache gefordert“, ließ der Saulheimer ebenfalls wissen.
Gesagt – getan. Die Blau-Gelben entfachten auf der Platte einen Wirbel und spielten ihre Gäste mit feinen Spielzügen und Tempogegenstößen fast schwindlig. Mit einem Unterhandwurf brachte Helaoui die Gastgeber 25:24 (53.) erstmals in Führung. Wenige Sekunden zuvor hatte Süngü nach feinem Doppelpass mit Tobias Weiler den Ausgleich erzielt. Die Liste der Feinheiten ließe sich unschwer fortsetzen. Schon an diesem Samstag (19.30 Uhr) bestreitet der Tabellenvierte HSG Rhein-Nahe gegen den siebtplatzierten TV Mülheim ihr letztes Heimspiel. Anschließend wird mit Spielern und Fans gefeiert.
HSG Rhein-Nahe Bingen: Korbion, Weißbrod; Süngü (2), Sturm (4), Luzius, Weiler (3), Walb (6), Helaoui (9/4), Hochstetter, Diehl (1), Sommer (1), Schneider (4), Michel, Adenau.
Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 20.05.2022