ingens Henrik Walb (gelbes Trikot) setzt sich gegen die Abwehr durch und kommt frei vorm Eckbachtaler Keeper zum Abschluss. (Foto: Edgar Daudistel)Handball-Oberligist HSG Rhein-Nahe Bingen bezwingt Eckbachtal 26:22.

„Zu Hause können wir jeden schlagen“, hatte Markus Herberg, Trainer der Oberliga-Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen, schon vor dem Match gegen die HSG Eckbachtal befunden. Gesagt, getan – auch gegen die Vorderpfälzer, mit denen die Rheinhessen nach der Hinspiel-Niederlage noch eine Rechnung offen hatten. Und die Revanche sollte glücken – trotz eines kleinen Durchhängers in der ersten Halbzeit nahezu reibungslos: Fast stets in Führung liegend, gewann das Team vom Rhein-Nahe-Eck 26:22 (13:12). Damit festigte sie ihren fünften Rang – mit guten Aussichten nach noch drei Spielen bis Saisonende eine Stufe nach oben zu klettern.

Der Sieg war allerdings kein Selbstläufer gegen die Gäste um ihren starken Rückraummitte-Spieler Nisse Nerdich, vor dem der Binger Coach ja auch gewarnt hatte. Zwar befanden sich die Blau-Gelben, die in der ersten Halbzeit nur zum 3:3 in der sechsten Spielminute und 4:4 (9.) den Ausgleich hinnehmen mussten, fast permanent auf Siegeskurs und setzten sich bald deutlich auf 12:6 (19.) ab. Aber die Gekkos aus Dirmstein robbten sich bis zur Halbzeit bedenklich nahe auf 13:12 heran und egalisierten gar schnell nach Wiederbeginn (33.). Grund genug für Markus Herberg, beim 13:10 (26.), die erste Auszeit zu nehmen. Phasenweise Unentschlossenheit im Eins-gegen-eins und einfache Tore machte er in dieser Schwächephase aus.

In der zweiten Hälfte bauten die Rheinhessen nach besagtem und letztem 13:13-Ausgleich der Gäste ihren Vorsprung dank einer agilen Abwehr, starken Torhüter-Leistung von Niklas Weißbrod und schnellen Tempogegenstößen kontinuierlich aus. Als Rechtsaußen Tobias Weiler, dem insgesamt sechs Tore gelangen, mit gefühlvollem Heber zum 19:15 (43.) traf und erst recht bei seinem Tor zum 22:17 (50.), gab es kaum mehr Zweifel am Sieg der HSG Rhein-Nahe. Und den hätte wohl spätestens auch die Rhein-Nahe-Nachwuchs unter Besuchern mit seinem engagierten Trommelkonzert erzwungen.

„Der Sieg geht auch so in Ordnung“, resümierte Markus Herberg. Angesprochen auf die starke Torhüter-Leistung von Niklas Weißbrod, der wiederholt mit präzisen Pässen erfolgreiche Tempogegenstöße eingeleitet hatte, meinte der Binger Coach: „Ein Lob hat sich Niklas mehr als verdient, denn er stellt sich voll in den Dienst des Vereins und hatte zuletzt auch in der zweiten Mannschaft gespielt.“

Weißbrod sah eine sehr konzentrierte Leistung über fast die gesamte Spielzeit. Angesprochen auf besagten Durchhänger, meinte der 26-Jährige: „In der Hinrunde hätten wir nicht so eine starke Reaktion gezeigt.“ Was auch zur stark ansteigenden Form der Blau-Gelben in der Rückrunde passt wie die Faust aufs Auge. „Unser Ziel ist der vierte Platz“, schob der Binger Keeper gerne nach.

HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod, Korbion; Süngü (1), Sturm (3), Luzius, Weiler (6), Walb (4), Helaoui (7/4), Hochstetter (1), Diehl (2), Sommer (1), Michel, Juli (1), Adenau.

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 17.05.2022