Oberligist HSG Rhein-Nahe Bingen brilliert beim 29:19 über die VTZ Saarpfalz.

Unwiderstehlich: Bingens Tobias Weiler (Mitte) lässt sich von der Saarpfalz-Abwehr nicht aufhalten. (Foto: Edgar Daudistel)Derart zufrieden – auch wenn er in der aktuellen Handball-Oberligasaison nicht gerade selten dazu Gelegenheit hatte – hat man Markus Herberg lange nicht gesehen. Das Lob des Trainers für seine HSG Rhein-Nahe Bingen sprudelte nur so aus ihm heraus. Nach der 29:19 (15:9)-Galavorstellung der Rheinhessen und der mehr als gelungenen Revanche gegen die VTZ Saarpfalz.

„Das war Handball in perfekter Vollendung – von allen gemeinsam“, lobte der 41-Jährige seine Jungs, die ohne die verletzten Leistungsträger Lorenzo Lang und Abdelaziz Helaoui auskommen mussten. Die Art und Weise, wie die Seinen die Aufgabe gegen die Westpfälzer angegangen und auch nahezu über die gesamten 60 Spielminuten bewältigt hatten, habe ihm stark imponiert, betonte der Saulheimer. „In der Abwehr waren wir individuell stark, sehr beweglich und haben im Innenblock defensiv wie offensiv gut gewechselt.“ Auch die Torhüterleistung von Luka Korbion hob Herberg hervor. Und überhaupt: „Wir haben alles gut vorbereitet und uns im Spiel ohne Ball gut bewegt.“

„Wir haben von vorne bis hinten überzeugt und konnten auf eine starke Abwehr bauen“, bestätigte Rückraumspieler Lukas Sturm (24), mit sieben Treffern erfolgreichster Schütze in der Rundsporthalle. Sein Torwart Korbion (23) schmunzelte: „Die Abwehr hat es mir auch nicht gerade schwer gemacht.“ Linksaußen Mehmet Süngü (23), der ein unglaubliches Laufpensum bewältigt hatte, brachte die imponierende Leistung der Blau-Gelben kurz und prägnant auf den Punkt: „Abwehr und Konstanz waren spielentscheidend.“

Auffällig war nicht nur die stabile Deckung der Gastgeber. Auch die schön herausgespielten Tore waren eine Augenweide. Zum Beispiel: Rückraum-Ass Henrik Walb, einmal mehr ein unermüdlicher Motor der Mannschaft vom Rhein-Nahe-Eck und mit sechs „Buden“ gewohnt treffsicher, bediente Kreisläufer Florian Juli, der sich geschickt durch das Bollwerk der Zweibrücker tankte und zum wichtigen 11:6 (22.) traf. Aber auch Tempogegenstöße der Blau-Gelben saßen: Zweimal hintereinander traf der schnelle Süngü: Erst mit Schmackes zum 19:12, wenige Sekunden später per gefühlvollem Heber zum 20:12 (45.). Spätestens da war die Messe gelesen und das Trommelkonzert auf den Rängen fast ohrenbetäubend.

HSG Rhein-Nahe: Korbion, Magin, Weißbrod; Dziunczik, Süngü (5), Sturm (7), Weiler (3), Walb (6/1), Hochstetter, Diehl (2), Sommer (1/1), Michel (1), Juli (2), Adenau (2).

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 09.05.2022