Dynamisch: HSG-Neuzugang Florian Juli (gelbes Trikot) lässt sich von Völklingens Abwehr nicht aufhalten, erzielte zum Saisonauftakt drei Tore. (Foto: Edgar Daudistel)Binger Handball-Oberligist schlägt Völklingen zum Saisonauftakt 34:24 und bekommt stehenden Applaus.

Mit einem Paukenschlag in voller Hütte ist der Handball-Oberligist HSG Rhein-Nahe Bingen in die neue Saison gestartet. Rund 180 Zuschauer – viel mehr waren coronabedingt gar nicht zugelassen – feierten ihre Blau-Gelben nach dem klaren 34:24 (13:9)-Sieg über die HSG Völklingen mit stehendem Applaus.

Unten auf der Platte tanzten die Sieger ausgelassen und skandierten lauthals „Hier regiert HSG!“ Gegen die Saarländer hatten die Rheinhessen bisher nicht gut ausgesehen. Zuletzt – vor bald zwei Jahren – vor der Corona-Zwangspause, setzte es gegen die Völklinger Niederlagen im Hin- und Rückrundenspiel. Doch daran erinnerten gestern nur ganz kurze Phasen, als die Gastgeber um die zehnte Spielminute jeweils mit einem Tor zurücklagen (4:5 und 5:6).

Zunächst eröffnete Lorenzo Lang, vor Corona noch in der Oberligamannschaft des aktuellen Drittligisten SF Budenheim aktiv gewesen, mit zwei schnellen Toren die Partie. Es sollten nicht die einzigen des schnellen Linksaußen bleiben. Sechs weitere Mal netzte er noch ein. „Unsere stabile Deckung war entscheidend für unseren Sieg“, sagte der 25-Jährige. „Dadurch gelangen uns viele gute Aktionen, mehrfach auch Gegenstöße.“ Hinter der aufmerksamen 6:0-Abwehr glänzte Stammtorwart Niklas Weißbrod mit starken Paraden – ein ums andere Mal. Auch einen Siebenmeter entschärfte er.

In der zweiten Halbzeit beorderte der Binger Coach Markus Herberg Neuzugang Luca Korbion zwischen die Pfosten. Nach kurzer Eingewöhnungsphase wurde auch der 22-jährige Keeper nach tollen Paraden ordentlich gefeiert. „Es hat Spaß gemacht“, strahlte er. „Vor allem die Stimmung in der Halle war toll“, deutete er in Richtung Publikum hoch oben auf den Rängen.

„Ich bin mehr als zufrieden“, betonte Markus Herberg. Auch wenn er in der ersten Halbzeit einige vermeidbare Tore wegen Lücken in der Deckung erleben musste. Aber nur neun Tore in einer Halbzeit zu kassieren, sei natürlich positiv zu werten, unterstrich er. Mehr störten ihn die nur 13 Tore, die seiner Mannschaft in diesem Zeitraum gelangen.

Dafür legten die Blau-Gelben nach Wiederbeginn im Angriff richtig los. Herberg wechselte weiter ordentlich durch und hatte Erfolg mit der Auswahl seiner Leute. „Wir sind sehr motiviert in die Partie gegangen, mit einem genau umgesetzten Plan und haben eine gute und aggressive Abwehr gespielt“, lobte er seine Mannschaft, in der er 14 Spielern Einsatzzeiten gab. Da das Team hervorragend harmonierte, konnte sich der HSG-Trainer leisten, einige Stammkräfte weitgehend auf der Bank zu lassen. Der Stimmung jedenfalls tat dies keinerlei Abbruch. Am Ende wurde ja ausgelassen getanzt und gefeiert.

HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod, Korbion; Witthöft (2), T. Michel, Baucke (1), Süngü (5/2), Lang (8), Weiler (2), Walb (7), Hochstetter, Diehl (1), J. Michel (2), Juli (3), Adenau (3).

Quelle: Martin Gebhardt, Allgemeine Zeitung Bingen - 04.10.2021