Rückraum-Shooter Henrik Walb (links) bleibt der HSG erhalten. (Foto: Edgar Daudistel)Florian Juli schließt sich dem Binger Oberligisten an. Auf den 27-Jährigen wartet dort eine neue Aufgabe.

Die HSG Rhein-Nahe Bingen bastelt weiter fröhlich am Kader für die neue Saison. Der Handball-Oberligist gab nun die Verpflichtung von Florian Juli bekannt. Der 27-Jährige ist in Rheinhessen noch ein unbeschriebenes Blatt, hat sich seine Meriten im Hessischen verdient. In der Saison 2016/17 schwang er sich für die TSG Ober-Eschbach mit 200 Treffern zum Torschützenkönig der Landesliga auf. Und so wurde Drittligist TV Gelnhausen auf den 1,90 Meter großen etatmäßigen Rückraumspieler aufmerksam, wo er sich zunächst durchsetzen konnte, nach einem Trainerwechsel aber kaum mehr berücksichtigt wurde. Daraufhin wechselte Florian Juli zum TV Petterweil, spielte in der Saison 2019/20 dann für Oberligist SG Bruchköbel und ging vor der aktuellen Runde zum Landesligisten TGS Niederrodenbach.

„Ein angenehmer Typ“, beschreibt HSG-Coach Markus Herberg den Neuzugang, mit dem er Besonderes vorhat. Denn der 39-Jährige hat im Rückraum eigentlich keinen Bedarf, sucht aber einen Kreisläufer, der in der Abwehr auch den Innenblock verstärken soll. „Wir haben darüber intensive Gespräche geführt“, schildert Herberg, „und Florian kann sich das vorstellen.“ Blöd nur, dass man das in Corona-Zeiten nicht schon mal vorab im Training testen kann. „Aber wir werden dieses Projekt angehen“, zeigt sich Markus Herberg optimistisch: „Warum soll das nicht funktionieren?“ Hat ja bei ihm selbst seinerzeit auch bestens geklappt.

Der Coach zeigt sich zudem erfreut darüber, dass mit Henrik Walb und Mehmet Süngü zwei weitere Spieler am Rhein-Nahe-Eck verlängert haben. Der Ingelheimer Bub Rückraum-Shooter Walb geht bei der HSG in sein drittes Jahr, ist in der Abwehr durch seine Körpergröße ausgesprochen wertvoll und vorne in der Lage, einfache Tore zu machen. „Er stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft“, sagt Markus Herberg.

Gleiches gilt auch für Süngü, der ebenfalls in der Rundsporthalle in sein drittes Jahr geht. „Er geht immer positiv voran. Auf der Platte, auf der Bank und hinter der Bank“, lobt der HSG-Coach. Hatte er im ersten Jahr noch ein paar Anlaufschwierigkeiten, so machte er in der Vorbereitung auf diese Saison einen großen Schritt nach vorn. „Er ist im Umschaltspiel sehr schnell, hat einen unheimlichen Zug zum Tor und ist stark im Eins-gegen-Eins“, nennt Markus Herberg die Vorzüge des variablen Rückraumspielers: „Ich hoffe sehr, dass er daran anknüpfen kann.“

Moritz Klapdor verlässt das Rhein-Nahe-Eck

Verabschieden müssen sich die Binger indes von Moritz Klapdohr. Der Rückraumspieler hat sein Studium in Mainz beendet, lebt im 90 Kilometer entfernten Heddesheim und arbeitet in Mannheim. Schon in der vergangenen Saison war der Aufwand riesengroß. „Er wäre gerne geblieben, und wir hätten ihn gerne behalten“, sagt Markus Herberg. Doch Klapdohr fand in der Nähe keinen Job. Und so schließt er sich dem baden-württembergischen Oberligisten TSV Birkenau an.

Quelle: Volker Buch, Allgemeine Zeitung Bingen - 23.03.2021