Abschied: Bingens Kreisläufer Martin Schieke (gelbes Trikot) verlässt die HSG Rhein-Nahe zum Saisonende und geht zum Ligakonkurrenten Budenheim. - (Archivfoto: Edgar Daudistel)Bloß nicht unterschätzen heißt die Devise des Oberligisten vom Rhein-Nahe-Eck vor dem Auftritt bei der HC Dillingen/Diefflen.

Nach einer kleinen Durststrecke von drei sieglosen Spielen zu Jahresbeginn geht der Trend von Handball-Oberligist HSG Rhein-Nahe Bingen wieder nach oben. Immerhin zwei Siege, beide vor heimischem Publikum, fuhr die Mannschaft von Trainer Markus Herberg in den letzten drei Partien ein.

Hält die Form an, nähert sich das Team vom Rhein-Nahe-Eck wieder der Endplatzierung der vergangenen Saison (Rang sechs) an oder bestätigt sie sogar. Auch wenn der Sportliche Leiter der Blau-Gelben, André Sikora-Schermuly, in der Hinrunde zusammen mit Herberg noch Trainer, als Saisonziel ein Übungsjahr mit Formung einer neuen Mannschaft bei Integration der Neuzugänge und Heranführung verletzter Spieler ausgegeben hatte.

Kommt nun das Schlusslicht aus dem Saarland, Aufsteiger HC Dillingen/Diefflen, für die Rheinhessen gerade recht, um ihren Aufwärtstrend fortzusetzen? „Für mich ist diese Mannschaft eine Wundertüte“, sagt Herberg. Der HSG-Coach hat sich dieses Team, bei der die HSG am Sonntag (17.30 Uhr, Sporthalle Diefflen) gastiert, genau angesehen und festgestellt: „In den letzten Spielen stand der Gegner ziemlich zusammengewürfelt auf der Platte.“

LANG KOMMT, SCHIEKE GEHT
Oberligist HSG Rhein-Nahe hat den ersten Neuzugang für die neue Saison verpflichtet. Von Rheinhessenligist SF Budenheim II wechselt Lorenzo Lang nach Bingen. Der junge Linksaußen überzeugt eine Etage tiefer mit konstant guten Leistungen und steht in der Torschützenliste auf Rang drei.
Den umgekehrten Weg geht Kreisläufer Martin Schieke. Der 25-Jährige sucht nach einer neuen Herausforderung und wird sich Ligakonkurrent SF Budenheim anschließen. Schieke etablierte sich über Jahre als feste Stütze der HSG und zählt zu den besten Kreisläufern der Liga.


Einer ihrer Leistungsträger, Tobias Kropf, handelte sich zu Jahresbeginn eine Rote Karte mit Bericht ein und wird wohl auch noch gegen seine Mannschaft fehlen, sagt Herberg. Außerdem coacht nun Sven-Malte Hofmann die Saarländer. In der Hinrunde war er noch Spieler unter Thomas Schlink gewesen, der im Dezember sein Amt niedergelegt hat.

Die letzten Partien verloren der HC deutlich. „Sie fangen oft gut an, machen dann aber zu viele Fehler, die bestraft werden“, hat der HSG-Coach ebenfalls beobachtet. Da müsse die Marschroute für seine Mannschaft ansetzten, fordert Herberg. Aber der Saulheimer warnt eindringlich: „Wir dürfen auf gar keinen Fall einen Gegner unterschätzen. Das werde ich den Jungs im Abschlusstraining klar sagen.“ Da will der 38-Jährige auch noch mal gegen die wechselnden Abwehr-Systeme der Saarländer üben lassen.

Das Hinrundenspiel ging 31:27 an die Blau-Gelben. Auch wenn der Sieg laut Herberg nie wirklich gefährdet war. Doch Spannung und Konzentration müssen erneut hochgehalten werden. Nur so springe ein erneuter Sieg heraus, warnt er. „Wir werden unseren Stiefel runterspielen“, sagt er. Und hofft auf weitere zwei Zähler für den Aufwärtstrend. Sein Kader ist bis auf Martin Schieke und Janik Adenau wieder gut gefüllt.

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 07.03.2020