Das Trikot des Bingers Henrik Walb (rechts) wird von Vallendars Dominik Stein einer Zerreißprobe unterzogen. - (Foto: Edgar Daudistel)Die Oberliga-Handballer feierten gegen die Rheinländer mit dem 28:24 den ersten Sieg im neuen Jahr.

Gegen den HV Vallendar steht die Abwehr einfach sattelfest. Das war beim Handball-Oberligisten HSG Rhein-Nahe Bingen schon in der vergangenen Saison so, als für Rheinhessen gegen die Rheinländer nach dem Hin- und Rückspiel drei Punkte herausgesprungen waren. In der aktuellen Runde verdienten sich die Blau-Gelben sogar vier Zähler, sprich zwei Siege. Die Grundlage dafür: jeweils eine famose Deckung. Jüngstes Beispiel: der 28:24 (14:10)-Sieg vor 144 Fans in der Rundsporthalle. Damit festigte das Team von Trainer Markus Herberg ihren sicheren Mittelfeldplatz in der Tabelle nach knapp zwei Saisondritteln.

„Wir hatten eine sehr gute Abwehr“, bestätigte Herberg denn auch und lobte neben der bewährten 6:0-Formation auch Torhüter Niklas Weißbrod. Dann ließ sich der HSG-Coach von seinem Statistik-Experten Erik Engelhardt die Auswertung geben – und verkündete stolz: „Bis zur 27. Minute haben wir nur sechs Gegentore bekommen.“ Wenn die Gastgeber ihre Überzahl-Situationen noch besser ausgespielt hätten, befand er, „dann wäre das Ergebnis wohl noch höher ausgefallen“.

Aber auch so war er zufrieden und schob gerne nach: „Wir haben Ruhe bewahrt und von hinten heraus viel Tempo nach vorne gemacht.“ Das war gar nicht so einfach für sein Team. Denn oben auf den Rängen machte eine stattliche Crew der Gäste-Fans permanent einen Höllenlärm mit Trommeln und einer Sirene. Letztlich siegte aber die Spielfreude und Coolness der Binger unten auf der Platte. Man merkt Herbergs Jungs an, dass sie den Schwung nach der knappen Niederlage in Saulheim – aber einem guten Spiel – in die Partie gegen Vallendar mitnehmen wollten. Sie kreierten aus dem schnellen Aufbau viele gelungene Aktionen. So auch die wohl spektakulärste von HSG-Kreisläufer Martin Schieke nach seinem Rückhandwurf im Fallen zum 14:6. Nur ein kleines Haar fand Markus Herberg in der Suppe. Das hatte sich diesmal – im Gegensatz zur Partie in Saulheim – aber nicht negativ ausgewirkt. „Wir haben drei Siebenmeter vergeben, in Saulheim waren es vier.“

Der HSG-Trainer ließ viel durchwechseln und setzte alle zwölf Spieler ein. Henrik Walb auf der linken Rückraum-Position war besonders gut aufgelegt und netzte achtmal. Aber auch fast alle seine Teamkameraden trugen sich in die Torschützenliste ein. „Es war eine starke Mannschaftsleistung“, freute sich der 22 Jahre alte Top-Scorer. „Die Stimmung war super und wir haben uns immer wieder gegenseitig gepusht. Vor allem haben wir uns gegenseitig auch Fehler verziehen.“ Das bestätigte auch sein Trainer: „Eine wichtige Grundlage für das Spiel am Sonntag in Illtal. Da wollen wir wieder den Schwung mitnehmen.“

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HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod; T. Michel (4), Baucke, Süngü, Adenau (1), Grethen (7/4), Trierweiler, T. Weiler (4), Walb (8), Hochstetter (1), Schieke (1), Klapdohr (2).

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 10.02.2020