Der Sieg kam zur richtigen Zeit und war absolut verdient. Beim HV Vallendar siegten die Oberligaspieler der HSG Bingen mit 26:23.

Nach zwei Kopftreffern blieb Niklas Weißbrod, Torhüter des Handball-Oberligisten HSG Rhein-Nahe Bingen, auf dem Parkett in der Konrad-Adenauer-Halle beim HV Vallendar regungslos liegen. „Er war sogar kurz weg“, standen Gäste-Trainer André Sikora-Schermuly und seinem Assistenten Markus Herberg förmlich der Schreck ins Gesicht geschrieben.

Doch der 24 Jahre alte Germanistik-Student erholte sich Gott sei Dank schnell wieder und stand in der zweiten Halbzeit wieder zwischen den Pfosten. Rund 30 Minuten später durfte er sogar zusammen mit seinen Teamkameraden ein Freudentänzchen absolvieren. Dank des 26:23 (16:11)-Sieges seiner Blau-Gelben über die Rheinländer vor rund 150 Fans.

„Ich mache der Mannschaft ein Riesen-Kompliment“, strahlte Sikora-Schermuly nach dem Match mit seinen Jungs und Betreuern um die Wette. „Darauf können wir aufbauen vor dem schweren Spiel gegen Dansenberg II.“ Gegen die „Wundertüte“ hatten die Angereisten das richtige Rezept gefunden.

Mit der ersten Halbzeit, in welcher Neuzugang Martin Scherschlicht den kurzzeitig benommenen Torwart-Kollegen sehr gut vertreten hatte, war der HSG-Chefcoach äußerst zufrieden. „Da haben wir sehr flüssig gespielt“, freute sich Sikora-Schermuly. Was der Nieder-Olmer aber auch phasenweise für den zweiten Spielabschnitt bestätigte.

„Dass Vallendar in der zweiten Halbzeit einen Sturmlauf hatte, das hatten wir erwartet“, schilderte er. „Aber meine Mannschaft hat Charakter gezeigt und an sich geglaubt“, hob er vor allem Kampfbereitschaft hervor. Nach 2:6 Punkten aus den bisherigen vier Saisonspielen spiele eben nun mal der Kopf eine Rolle.

Nach dem harten Stück Arbeit am Mittelrhein mit einer starken Abwehr bilanzierte Sikora-Schermuly vor Erleichterung: „Eine Zehn auf der nach oben offenen Richterskala!“ Vor allem hielt der HSG-Übungsleiter gerne fest: „Ganz wichtig für uns, zwei Punkte mitgenommen zu haben.“

HSG: Weißbrod, Scherschlicht; T. Michel (5), Baucke (1), Süngü, Grethen (5/2), Trierweiler (1), Walb (3), Schuberth (1), Hochstetter (1), Schieke (3), Klapdohr (4), J. Michel, Münz (2).

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 30.09.2019