Leistungsträger in der Abwehr und am Kreis: Martin Schieke (gelb) kehrt wohl pünktlich zum Derby von seiner Reise zurück. Beim 30:23-Sieg der HSG im April ließ sich Schieke von Saulheims Maximilian Schaaf (l) und Christopher Klee nicht stoppen. Archivfoto: E. DaudistelEin Derby, das für die Binger Oberliga-Handballer keine einfach Aufgabe wird. Doch noch im April zeigten die Blau-Gelben wie es geht.

Als Geheimfavoriten hatte André Sikora-Schermuly, Trainer des Handball-Oberligisten HSG Rhein-Nahe Bingen, den Liga-Konkurrenten SG Saulheim vor Beginn der noch jungen Saison bezeichnet. Und „enttäuscht“ haben dürfte den Nieder-Olmer die Truppe um Coach Kai Christmann in dieser Hinsicht eher nicht. Denn 4:2 Punkte stehen für die SGS, die an diesem Samstag (18 Uhr, Rundsporthalle) bei den Blau-Gelben zum Derby aufkreuzt, zu Buche.
Nach vorne mit Tempo und defensiv mit Leidenschaft

Vier Zähler hätte die HSG Rhein-Nahe auch gerne auf ihrer Habenseite. Doch dazu muss eben das Derby gewonnen werden. Wie übrigens zuletzt in der vergangenen Runde, als das rheinhessische Nordlicht nach einer Pleite in der Vorrunde einen klaren Heimsieg bejubeln durfte. „Wir müssen das Derby von Anfang an annehmen, Leidenschaft in der Abwehr zeigen und Tempo nach vorne machen“, spricht André Sikora-Schermuly auch noch von gepflegter Spielkultur. Hohe Ansprüche, die so einfach nicht zu erfüllen sein werden.

Dies begründet der HSG-Verantwortliche denn auch mit einigen aus dem SGS-Kollektiv herausragenden Köpfen: Wie schwer sich seine Mannschaft tun werde, hänge auch davon ab, welche Spielerpersönlichkeiten beim Gast auflaufen würden. Ob Mathias „Matze“ Konrad, die Brüder Julius und Manuel Werber oder Neuzugang Darren Weber (Groß-Bieberau): Das sind laut dem HSG-Coach Asse, denen „wir unbedingt das Leben schwer machen müssen“. Dazu kämen noch die starken Saulheimer Torhüter, zu denen auch Robin Sokolis zähle, der vor wenigen Monaten selbst noch im Kasten der Blau-Gelben gestanden hatte. Ebenfalls zurück an seine alte Wirkungsstätte könnte Markus Sieben kommen, der bei der HSG zum Kader der Rheinhessenliga-Mannschaft gezählt hatte.

„Schon aus diesen Gründen ist es für uns ein Derby“, betont André Sikora-Schermuly, dessen Assistent Markus „Muskel“ Herberg selbst ein Saulheimer ist und auch schon beim dortigen Oberligisten an der Seitenlinie gestanden hatte.

Bei der HSG Rhein-Nahe hofft man darauf, dass Leistungsträger Martin Schieke rechtzeitig von seiner Reise zurückkehrt und so die Abwehr der Blau-Gelben mit stabilisieren und auch am Kreis effektiv wirken kann. Auf ihren neuen Keeper Martin Scherschlicht, der seinen Urlaub schon lange vor dem feststehenden Derby-Termin gebucht hatte, müssen die Gastgeber allerdings verzichten. Wie dem auch sei: „Ich erwarte einen offenen Schlagabtausch“, sagt Sikora-Schermuly, dessen Kollege auf der Saulheimer Bank übrigens genauso denkt.

Quelle: Martin Gebhardt, Allgemeine Zeitung Bingen - 21.09.2019