Die Reise nach Ludwigshafen hatte sich HSG-Coach Sikora-Schermuly ganz anders vorgestellt. Aber dann trifft die Offensive, nicht und die Abwehr wackelt.

Für André Sikora-Schermuly machte der Handballabend in Ludwigshafen den Samstag zum gebrauchten Tag. „Das war noch nicht mal ausreichend“, resümierte der Cheftrainer der HSG Rhein-Nahe Bingen die Leistung seiner Oberligisten beim Stadtteil-Klub VTV Mundenheim. Dort, im Schulzentrum vor etwa 150 Fans, setzte es für die Rheinhessen eine deutliche 24:33 (12:19)-Niederlage.

„Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren“, musste Sikora-Schermuly feststellen. Aber auch nach der Pause habe die Leistung der Seinen nicht ausgereicht, um „einige von den Mundenheimern, die heiß gelaufen sind“, entscheidend zu stören. Der Aggressivität, mit der die Platzherren in die Deckung stießen, hätte die Mannschaft des Trainerduos Sikora-Schermuly und Markus Herberg nichts Entscheidendes entgegenzusetzen gehabt, erläuterte der HSG-Cheftrainer.

Vorne zu wenig, hinten außer Form

Auch im Angriff über die Außen sei nicht viel gekommen, bedauerte der Nieder-Olmer. Leider reichte es nicht aus, dass Neuzugang Walb vom Oberliga-Konkurrenten HSG Kastellaun/Simmern zu starker Form auflief und mit elf „Buden“ der beste Schütze auf der Platte war. Dem 22 Jahre alten Rückraumspieler hatte es auf dieser Position zudem an Unterstützung gefehlt. Auf der Gegenseite hatte der zuletzt fehlende Simon Schleidweiler die erwartet und befürchtet starke Leistung für die Pfälzer gezeigt.

Womit auch nicht unbedingt zu rechnen war: „Unsere Torhüter waren diesmal weit von der Form im Spiel gegen Iltal entfernt“, sagte Sikora-Schermuly zu Neuzugang Martin Scherschlicht und dem sonst sehr zuverlässigen Niklas Weißbrod. Und gegen die aggressive Deckung der Pfälzer fanden die Rheinhessen auch nicht das geeignete Mittel. Doch die beiden HSG-Übungsleiter sehen auch, dass sich ihre Mannschaft noch in einer Findungs- und Übergangsphase befindet.

Am Samstag (18 Uhr) kommt Derbygegner SG Saulheim, stark in die Saison gestartet, in die heimische Rundsporthalle. Da werden sich die Blau-Gelben mächtig strecken müssen.

HSG Rhein-Nahe Bingen: Scherschlicht, Weißbrod; T. Michel, Baucke, Süngü (1), Grethen (7/3), Trierweiler (2), Walb (11), Schubert, Klapdohr (1), Hochstetter (2), J. Michel, Münz.

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 16.09.2019