HSG-Shooter Stefan Corazolla (rechts) muss sich im Oberliga-Derby in Saulheim mit einer ungewohnten Position anfreunden. - Archivfoto: Edgar DaudistelDer Oberligist aus Bingen muss bei der SG ohne Moritz Klapdohr und Max Grethen auskommen.

Ein Derby ist schon ein besonderes Spiel“, betont André Sikora-Schermuly, Trainer des Handball-Oberligisten HSG Rhein-Nahe Bingen, mit Blick auf das Spiel seiner Mannschaft bei der SG Saulheim an diesem Samstagabend (19 Uhr, Ritter-Hundt-Zentrum). Beide rheinhessische Teams sind auch noch Tabellennachbarn, sodass die Zuschauer mit einem Duell auf Augenhöhe rechnen können. Kurios: Gegenüber dem finalen Tabellenstand der Vorsaison hat sich bei beiden Derbygegnern nichts verändert. Saulheim belegt den siebten Rang, Bingen die Position dahinter.

„Die Vorzeichen stehen wohl eher auf Saulheimer Seite günstig“, vermutet Sikora-Schermuly. Denn der Rhein-Nahe-Chefcoach und sein Co-Trainer Markus Herberg beklagen den längerfristigen Ausfall von Moritz Klapdohr. Die Verletzung des Rückraumspielers hat sich als Mittelhandbruch erwiesen. Auch Max Grethen, ein weiterer Leistungsträger mit ähnlicher Funktion, fällt nach dem Aufwärmprogramm der Trainingseinheiten verletzungsbedingt aus. „Da muss Stefan Corazolla auf einer ungewohnten Position im Rückraum spielen“, erläutert der HSG-Coach.

„Saulheim ist klarer Favorit“, behauptet Sikora-Schermuly, spricht dabei von einer flexiblen Truppe mit dem ehemaligen Zweitligaspieler Mathias Konrad und denkt auch ungern an die harzfreie Halle. Stark hat er auch die Saulheimer Rückraumspieler Roman Walldorf, Tim Beismann sowie die Brüder Julius und Manuel Werber, auf Rechtsaußen beziehungsweise im Rückraum, in Erinnerung. „Da müssen wir eine Schippe drauflegen“, fordert er und gibt sich kämpferisch. „Wir fahren nicht dahin, um etwas abzuschenken und werden alles raushauen.“ Und: „Unmöglich ist nichts.“ Den Saulheimer Trainer Kai Christmann ärgert noch immer die knappe und unglückliche Niederlage beim Rangzweiten Budenheim vor Wochenfrist. Das Derby komme ihm deshalb sehr recht, betont er. „Wir wollen schnell wieder in den Fokus finden und uns das Spiel aus den Köpfen laufen“, lautet seine Marschrichtung. „In der Tabelle ist alles eng beisammen und unser Restprogramm hat es in sich.“

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 01.12.2018