Umkämpft: Bingens Stefan Corazolla (Mitte) im Zweikampf mit den Wormsern Markus Metzdorf (links) und Jakub Balaz. - Foto: Edgar DaudistelHSG Rhein-Nahe Bingen nach Aufholjagd noch 31:31 gegen Worms

Von Beginn an – vor großem Trommelwirbel beider Fanlager – lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch. Die Wormser wähnten sich dabei lange auf der Siegerstraße.

Handball-Oberligist HSG Rhein-Nahe Bingen hat auch im zweiten Saisonspiel unentschieden gespielt. Vom rheinhessischen Rivalen HSG Worms trennte sich die Mannschaft des neuen Trainerduos André Sikora-Schermuly und Markus Herberg torreich 31:31 (13:18).

Von Beginn an – vor großem Trommelwirbel beider Fanlager – lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch. Aus ihrer 6:0-Abwehr schalteten sie schnell um und arbeiteten sich zahlreiche Torchancen heraus. Schnell bauten die Wormser nach dem Spielstand von 3:3 in der siebten Minute eine 6:3-Führung aus; die Binger zogen aber wieder gleich (6:6/14.). Durch ihre bessere Effektivität vor des Gegners Kasten führten die Gäste bald 16:10 (28.) und zur Halbzeit immerhin mit fünf Treffern.

Als es nach Wiederbeginn durch einen Treffer von 10-Tore-Mann Fabian Markert 22:16 (35.) für die Wormser stand und der Binger Maximilian Grethen einen weiteren von insgesamt drei Siebenmetern seiner Mannschaft nicht nutzen konnte, schien die Vorentscheidung gefallen. Bis zur 47. Minute hielten die Gäste immerhin noch einen Fünf-Tore-Vorsprung (27:22). Aber dann ging ein Ruck durch die Reihen der Hausherren. Sie kamen zunächst bis auf ein Tor heran (27:28/52.) und durch ein Tor ihres Halblinken Stefan Corazolla, der den Ball mit Schmackes unter die Latte hämmerte zum 30:30-Ausgleich (57.). Und gingen sogar durch Grethen mit 31:30 in Führung (59.). Doch Moritz Brestrich rettete den Wormsern elf Sekunden vor der Schlusssirene wenigstens noch einen Punkt. Beide Mannschaften holten sich von ihren stattlichen Fanlagern verdienten Applaus ab und konnten mit dem Remis letztendlich gut leben. „Es war vom Kampf her gesehen von beiden Mannschaften eine top Einstellung“, bilanzierte der Binger Kapitän Sebastian Diehl. „Unsere Trainer haben in der Halbzeit mehr Körpersprache eingefordert“, nannte er den wesentlichen Erfolgsfaktor seines Teams für die zweiten 30 Minuten. Chefcoach Sikora-Schermuly fasste zusammen: „Die Mannschaft hat sich toll zurückgekämpft. Vorher hatten wir über Außen viel verballert und überhaupt technische Fehler gemacht. Aber im Gegensatz zum Unentschieden in der Vorwoche in Vallendar hatten wir diesmal auch etwas Glück.“

Gäste-Trainer kann mit dem Unentschieden leben

Zwei Mal hatten die Domstädter in der vergangenen Saison gegen die rheinhessischen „Nordlichter“ den Kürzeren gezogen. Aber Zufriedenheit nach dem Teilerfolg sah bei den Gästen anders aus. „Wir haben 55 Minuten guten Handball gespielt“, resümierte ihr Trainer Marco Tremmel. Aber er räumte auch ein: „Einen Punkt wollten wir unbedingt mitnehmen.“ Ganz unglücklich wirkte Tremmel nicht. Sein starker linker Rückraumspieler, Fabian Markert, sah es ähnlich: „Nach unserer hohen Führung hätten wir das Spiel aber nicht mehr verlieren dürfen.“

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HSG Rhein-Nahe: Weißbrod, Kornejew; Michel (6), Baucke, Adenau (2), Corazolla (6/1), Grethen (8/1), N. Eichholtz (2), Trierweiler, Diehl, Schieke (2), Klapdohr (2), Michel (3).

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 10.09.2018