Mit Haken und Ösen: Bingens Sebastian Diehl setzt sich gegen die Illtaler Jonas Guther (rechts) und Niklas Kiefer durch. - Foto: Edgar DaudistelHandball-Oberligist schlägt den Tabellenzweiten

„Hier regiert die HSG“, schrien die Oberliga-Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen in der Rundsporthalle immer wieder ihre Freude heraus und tanzten ausgelassen im Kreis. Kein Wunder: Die Mannschaft von Trainer Konrad Bansa hat ein ganz besonderes Spiel gewonnen: Mit 23:17 (8:8) Toren ließ das rheinhessische Ensemble, in der Hinrunde noch weit im Minus gestanden, den Tabellenzweiten MSG HF Illtal abblitzten und revanchierte sich gleichzeitig für die 22:26-Niederlage im Hinrundenspiel. Und dabei gewann der „Underdog“ zusätzlich den direkten Vergleich. Auch wenn dieser in der Endabrechnung eher bedeutungslos sein wird.

„Es war ein super Spiel“, resümierte der Binger Trainer Bansa hochzufrieden. Und worauf er schon ein bisschen stolz sein kann: „Zur Halbzeit haben wir nur acht Gegentore kassiert.“ Deswegen war für ihn auch klar: „Die Basis war die starke Abwehr und unser Torwart.“ Und das wertete für Bansa ebenfalls den schönen Erfolg auf: „Illtal ist immerhin eines der Top-Teams.“

Dieser Torwart, der 22 Jahre alte Niklas Weißbrod, präsentierte sich in Gala-Form, parierte vor allem gegen Ende der ersten Halbzeit, als die Gäste ihre stärkste Phase hatten, immer wieder großartig. „Wir haben eine überragende Abwehr gespielt“, bilanzierte er die vollen 60 Spielminuten. Dass er hinter der kompakten 6:0-Formation herausragte – das wollte er, bescheiden wie er ist, natürlich nicht hervorheben. „Und in der zweiten Halbzeit haben wir zur richtigen Zeit die Tore gemacht“, ergänzte Weißbrod weiter strahlend. Aber auch da glänzte er und entlastete seine Feldspieler weiter prima.

Für die vorentscheidende Phase sorgten die Hausherren zwischen der 38. und 43. Minute, als ihnen gegen die weiterhin eher offensiv agierende 6:0-Abwehr der Saarländer und gegen den in den ersten 30 Minuten ebenfalls starken Gäste-Torhüter Alexander Dörr vier Tore in Folge zum 14:10-Zwischenstand gelangen.

Phasenweise mit zwei Kreisläufern

Mit phasenweise zwei Kreisläufern agierend brachten sie die Gäste ebenfalls aus dem Konzept. „Damit haben wir die Tiefenräume zu nutzen gewusst“, lobte Rhein-Nahe-Coach Bansa sein Team und insbesondere auch Rückraumspieler Strahinja Vucetic und Rechtsaußen Tim Michel. Und freute sich über die weiterhin konzentrierten Aktionen, nun auch verstärkt im Angriff: „Wir haben die Überzahlsituation ebenfalls gut genutzt.“ Zweifelsohne die zweite wichtige Basis zum Sieg – die auch letztlich die Entscheidung brachte – zwei Zeitstrafen der Gäste, die die Binger mit den Toren vom 16:12 bis zum 20:13 (55.) nutzten.

Ein besonderes Bonbon war noch der Treffer zum 22:16 (59.) für die Gastgeber, als ihr Keeper Weißbrod den Ball von ganz hinten ins leere Illtaler Tor warf.

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HSG Rhein-Nahe Bingen: Weißbrod (1), Ketelear; Michel (4), Vucetic (4), Brix, Corazolla (3), N. Eichholtz (1), Trierweiler (1/1), Baucke (1), Schieke (1), Teschner (4), Diehl (3/2).

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 26.02.2018