Frust bei der Heimfahrt

Trainer Konrad Bansa handelte sich in Vallender eine rote Karte ein. - Foto: ArchivDas Rheinland ist kein gutes Pflaster für die Oberliga-Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen, die bei Spielen im Koblenzer Raum nur selten Punkte holen. So lief es auch beim HV Vallendar, dem die HSG 24:27 (8:11) unterlag und daher mit Frust nach Hause fuhr. Besonders Trainer Konrad Bansa war bedient, nachdem er die Rote Karte gesehen hatte (48.). Zwar machte der Coach sich Vorwürfe, sein Team geschwächt zu haben. Er kam aber nicht um die Feststellung herum: „Die Schiedsrichter-Leistung war dem Spiel nicht würdig.“

Verantwortlich für die Pleite wollte der Coach dies aber nicht machen, denn dazu leistete die HSG mit einer mittelprächtigen Leistung selbst ihren Beitrag. „Es war okay, aber wir können das besser. Wir tun uns eben schwer gegen gut vorbereitete und aggressive Verteidigungsreihen“, lautete Bansas Urteil.

Zu Beginn hatte es noch besser gepasst für die HSG, die gut verteidigte und mit Niklas Weißbrod einen guten Torwart hatte. „Wir haben aber zu wenig Kapital daraus geschlagen, weil die Abwehr des Gegners gut arbeitete und unsere Abschlüsse nicht passten. Wir haben mehrere freie Chancen vergeben, und das zog sich durchs ganze Spiel“, berichtete Bansa, dass sein Team nach 13 Minuten höher hätte führen müssen als 4:1. Vallendar reagierte mit einer Auszeit und übernahm mit vier Toren in Folge beim 6:5 (20.) die Führung.

In der letzten Minute der ersten Halbzeit vergaben die Binger ihren zweiten Siebenmeter und kassierten im Gegenzug das 8:11. „Wir haben dann versucht, uns zu berappeln. Das Torewerfen ist uns auch leichter gefallen. Dafür hat die Abwehr geschwächelt“, schildert Bansa den Beginn der zweiten Halbzeit, in der Vallendar auf 19:14 (43.) davonzog.

Beim Stand von 21:17 erzielte Arne Teschner dann einen Treffer, der nicht anerkannt wurde, weil er vorher durchs Aus gelaufen sein soll. Bansa reklamierte, was eine Zwei-Minuten-Strafe einbrachte. Für ein „Das ist der Hammer“ sah er Rot. Da Co-Trainer André Sikora-Schermuly und der Teamverantwortliche Michael Mann mit der zweiten Mannschaft im Einsatz waren, saß als Offizielle fortan Physiotherapeutin Patricia Collet auf der HSG-Bank und das Team musste sich selbst coachen. Das war aber scheinbar Ansporn genug. Denn mit dem vierten Tor in Serie kam die HSG auf 22:23 heran (55.). Die Wende sollte aber nicht mehr gelingen, weil Vallendar immer eine Antwort parat hatte.

HSG Rhein-Nahe Bingen: Ketelaer, Weißbrod – Michel (2), Corazolla (3), Eichholtz (3), Trierweiler (1/1), Baucke (5), Schieke (1), Teschner (3), S. Diehl (4), Vucetic (2).

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen. - 19.02.2018