Bärenstark: Bingens Halblinker Stefan Corazolla markierte beim Kantersieg gegen Mundenheim nicht weniger als 16 Treffer. - Foto: ArchivOberliga-Handballer feiern unerwarteten 40:30 Erfolg in Mundenheim.

Immer besser in Fahrt kommen die Oberliga-Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen. Ihr Spiel beim Tabellenfünften VTV Mundenheim gewannen die Binger unerwartet deutlich 40:30 (23:13), womit sie erstmals seit dem ersten Spieltag wieder ein positives Punkteverhältnis aufweisen. Zugleich war es für die HSG der vierte Sieg in Folge und zum dritten Mal hintereinander, dass sie den Gegner mit zweistelliger Differenz deklassierten. Gerade bei Drittliga-Absteiger Mundenheim, wo man aufgrund des Haftmittelverbots oft große Probleme hatte, war mit einem weiteren so deutlichen Erfolg nicht zu rechnen.

Selbst Trainer Konrad Bansa hatte nichts zu mäkeln und attestierte, dass es bei seinem Team momentan rund läuft. „Die Abwehr ist stabil, der Gegenstoß funktioniert, Stefan trifft und alle anderen tun es auch.“ Dass er trotz der guten Teamleistung seinen Halblinken Stefan Corazolla noch einmal extra heraushob, ist bei 16 Toren des Rückraumbombers nachvollziehbar. Durch Corazollas Treffsicherheit auch aus der Distanz ist jede Abwehr gezwungen, auf ihn herauszutreten, wodurch sich Freiräume für die anderen Angreifer ergeben. Und die sind die Binger mittlerweile besser in der Lage zu nutzen, als vor zwei Monaten noch. „Die Mannschaft hat sich gefunden und hält gut zusammen. Die Fitness stimmt, die Spiellaune ist da und wir können sehr effektiv spielen. Momentan stimmt der Teamspirit, und die Zusam menarbeit auf dem Platz funktioniert“, erklärt Bansa die positive Entwicklung, die nach Rückschlägen der Hinrunde zu immer mehr Konstanz in den Leistungen der HSG führt.

Das bekamen auch die Mundenheimer früh zu spüren. Das 1:0 sollte die einzige Führung der Gastgeber bleiben. Die HSG zog auf 3:1 vorbei, lag beim 10:7 (12.) erstmals drei Tore vorne und setzte sich dann über 13:8 und 20:11 weiter ab. „Unsere Abwehr stellte sich immer besser auf den Gegner ein und Mundenheim hat angefangen zu verwerfen. Dadurch sind wir in den Gegenstoß gekommen und wir haben die ersten Überzahlsituationen konsequent genutzt“, erklärte Bansa den Spielverlauf, der schon zur Pause keine Frage nach dem Ausgang mehr offen ließ. „Mundenheim hat gekämpft, aber wir konnten mitschießen und den Abstand halten“, kommentierte der HSG-Coach die ersten zehn Minuten nach der Pause, nach denen es 28:18 stand.

Konrad Bansa ruft Spieler zur Raison

Als die Gastgeber mit ihrem vierten Treffer in Folge auf acht Tore verkürzten, zog Bansa die Grüne Karte und rief seine Spieler zur Raison. Die reagierten prompt und ließen den Gegner nicht mehr herankommen. Dabei tat es auch nichts zur Sache, dass mit Marcel Trierweiler und Martin Schieke beide Verteidiger des Mittelblocks schon früh mit zwei Zeitstrafen belastet waren. Nico Eichholtz, der anstelle des angeschlagenen Sebastian Diehl 50 Minuten auf der Spielmacher-Position unterwegs war, arbeitete auch in der Abwehr mit und störte das Mundenheimer Aufbauspiel. So kam es wieder zu einigen Ballgewinnen, mit denen der Vorsprung vier Minuten vor dem Ende auf 14 Tore ausgebaut wurde. Da konnte es Bansa auch nichts mehr anhaben, dass die VTV mit den letzten drei Toren des Spiels ein wenig Ergebniskosmetik betrieben. „Wir haben einen Lauf. 40 Tore gegen Mundenheim, das ist eine Sensation. Mit so einer dominanten Vorstellung hat keiner gerechnet. Aber es war ganz klar verdient.“

HSG Rhein-Nahe: Ketelaer, Weißbrod – Michel (1), Corazolla (16/3), Eichholtz (4), Trierweiler (4/3), Baucke (3), Schieke (4), Teschner (3), S. Diehl (2), Vucetic (2), Schmelzer (1), Adenau.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen, 29.01.2018