Maximilian Schubert (rechts), hier im Spiel ggen Saulheim, peilt mit der HSG Rhein-Nahe den fünften Saisonsieg an: - Foto Dirk WaidnerIm Angriff besteht noch Nachholbedarf

Mit der erwarteten Niederlage beim Zweiten VTZ Saarpfalz endete für die Oberliga-Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen eine Serie von vier ungeschlagenen Partien. Im Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den Achten TV Mühlheim in der Rundsporthalle wollen die Binger wieder in die Erfolgsspur zurück und ihren fünften Saisonsieg landen.

HSG-Trainer Konrad Bansa stuft den Gegner auf einem ähnlichen Niveau wie sein eigenes Team ein. Parallelen gibt es auch bei der 6:0-Abwehr und den wurfstarken Torjägern, die von der Halblinks-Position kommen. Bei Mülheim ist das Max Zerwas, der mit Mittespieler Julian Vogt ein kongeniales und aus Bansas Sicht entscheidendes Duo bildet. Können die Binger dieses Gespann ausschalten oder zumindest in ihrem Wirkungskreis einengen, stehen die Chancen nicht schlecht.

Eine spannende Frage wird sein, ob die Gäste überhaupt im 6:0 beginnen, oder ob wie viele andere Gegner zuvor auf eine offensive Variante umschwenken. Laut Bansa ist das nicht nur den Problemen geschuldet, die sein Team mit offensiven Abwehrreihen hatte, die er aber mittlerweile abgestellt sieht. „Das ist ein Trend. Vor zwei Jahren haben fast alle 6:0 gedeckt, mittlerweile kommt 3:2:1 oder 5:1 immer mehr in Mode. Gegen uns haben in dieser Saison mehr Mannschaften offensiv gedeckt als defensiv. Deshalb sind wir daran gewöhnt.“

Im Training arbeiten die Binger auch an offensiven Varianten, wie sie in Zweibrücken zur Anwendung kamen. Durch die Umstellung in der Schlussphase konnte die HSG eine hohe Abfuhr abwenden und Ergebniskosmetik betreiben. Allerdings wird das für Bansa eine Notlösung bleiben. Denn um eine offensive Abwehr zu etablieren, braucht man entsprechende Spielertypen, die Bansa in seinem Kader eher als Ausnahme findet.

Größter Nachholbedarf besteht im Angriff

Den größeren Nachholbedarf hat die HSG im Angriff, wo weiter an der Abstimmung gearbeitet wird und der Rückraum neben Shooter Stefan Corazolla mehr Durchschlagskraft entwickeln muss. Mit den Fortschritten kamen auch die Erfolge, denen gegen Mülheim ein weiterer hinzugefügt werden soll. „Wir wollen da weitermachen, wo wir in Zweibrücken aufgehört haben“, hofft Bansa. Die personellen Voraussetzungen scheinen gegeben, denn die HSG kann wohl ihre Bestbesetzung aufbieten. Ein kleines Fragezeichen steht nur hinter Arne Teschner, der nach einem Wildunfall mit dem Auto unter der Woche angeschlagen war.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 18.11.2017