Neu bei der HSG: André Sikora-Schermuly trainiert die Rheinhessenliga-Mannschaft der Binger. - Archivfoto: StenzelHSG Rhein-Nahe Bingen findet kompetenten Coach für das Rheinhessenliga-Team / Co-Trainer von Konrad Bansa

Die HSG Rhein-Nahe-Bingen hat eine weitere Verstärkung aus der hessischen Landeshauptstadt an Land gezogen. Nach der überraschenden Entlassung ihres Trainers hatten der HSG VfR/Eintracht Wiesbaden eine Reihe von Spielern den Rücken gekehrt, von denen drei in Bingen landeten. Nun ist ihnen ihr früherer Coach gefolgt. André Sikora-Schermuly wird neuer Trainer des Rheinhessenliga-Teams bei der HSG und zugleich als Co-Trainer der Oberliga-Mannschaft fungieren.

Die zweite Mannschaft stand zuletzt unter Aufsicht des HSG-Vorsitzenden Andreas Bollenbach, der eingesprungen war, um Spielertrainer Tom Friedemann beim Coaching zu entlasten. Der wurde dann aber in die erste Mannschaft hochgezogen, so dass die Aushilfe bis zum Saisonende Bestand hatte. „Das war keine optimale Lösung. Deshalb sind wir froh, dass wir nun einen Trainer von solchem Format gewinnen konnten. Die Verpflichtung von André ist ein Glücksfall für uns“, freut sich Teammanager Joachim Doderer. „Wir streben einen noch engeren Austausch zwischen erster und zweiter Mannschaft an. André kann sehr gut mit jungen Spielern und wird auch die A-Jugend früh ans Rheinhessenliga-Team heranführen.“

Dabei kann Sikora-Schermuly auch auf zwei seiner ehemaligen Wiesbadener Schützlinge setzen, denn Stefan Corazolla und Maximilian Schubert können als U 21-Spieler jederzeit in der zweiten Mannschaft aushelfen. Aber auch als Co-Trainer des Oberliga-Teams wird er mit den beiden zu tun haben. Denn der dritte Zugang aus Wiesbaden – Torwart Niklas Weißbrod – hatte den Abgang des bisherigen Co- und Torwarttrainers Sebastian Bachmann zur Folge.

Somit steht eine qualifizierte Vertretung für Konrad Bansa parat, wenn der wegen seiner Verpflichtungen als Beach-Handball-Bundestrainer mal nicht zur Verfügung steht. Sikora-Schermuly leitet dienstags eine eigene Einheit mit dem Rheinhessenliga-Team, donnerstags trainieren erste und zweite Mannschaft zusammen. Bei der dritten Einheit des Oberliga-Teams können die Spieler der zweiten Mannschaft freiwillig mitmachen. So soll die Zusammenarbeit intensiviert und für den Nachwuchs der Sprung aus der zweiten in die erste Mannschaft erleichtert werden. „Zwei Mannschaften – ein Team“, lautet die Losung, unter der die HSG ihre sportliche Entwicklung vorantreiben will. Und genau dieser Ansatz war es auch, der Sikora-Schermuly überzeugte: „Die Verantwortlichen in Bingen haben mir in angenehmen Gesprächen ihr Konzept vorgestellt. In Bingen wird mit Ruhe und Bedacht gearbeitet. Ich glaube, da wächst etwas über die nächsten Jahre heran, die HSG ist auf einem guten Weg“, sagt der in Nieder-Olm wohnende Trainer, der aufgrund beruflicher Belastungen froh ist, hinter Bansa in der zweiten Reihe zu stehen.

„Ich wollte momentan eh kein großes Projekt mehr als Hauptverantwortlicher angehen. Aber die Binger 1 b zu trainieren konnte ich mir gut vorstellen. Das sind coole Jungs und wir hatten im Training schon viel Spaß zusammen“, erklärt Sikora-Schermuly nach den ersten Übungseinheiten. „Wir wollen ein guter Unterbau für die erste Mannschaft sein und zugleich sportlich vorankommen. Aus dem Abstiegskampf in der Rheinhessenliga versuchen wir uns jedenfalls herauszuhalten“, soll eine Zittersaison wie im Vorjahr vermieden werden. Die Binger Reserve, die intern nur noch als „1b“ und nicht mehr als zweite Mannschaft firmiert, strebt einen sicheren Mittelfeldplatz an, um ohne Druck den jungen Akteuren Spielpraxis geben zu können und deren Entwicklung voranzutreiben. So könnten dann auch verletzungsbedingte Ausfälle im Oberliga-Kader besser kompensiert werden. Erste und zweite Mannschaft sollen zu einer Einheit zusammenwachsen und dafür glaubt man, mit André Sikora-Schermuly den richtigen Mann gefunden zu haben.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine zeitung Bingen - 31.07.2017