Glücklich und erschöpft. Die C-Jugend-Mannschaft mit ihrem Trainer Marco Tullius feiert ausgelassen die Qualifikation zur Oberliga - Foto: privatC-Jugend der HSG Rhein-Nahe Bingen qualifiziert sich in Nieder-Olm für die Oberliga

Sie haben es geschafft: Die C-Jugend-Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen spielen in der nächsten Saison in der Oberliga RPS. In der Hauptrunde der rheinhessischen Qualifikation setzten sie sich gemeinsam mit dem TV Nieder-Olm durch und dürfen nun die Farben des HVR in der höchsten Spielklasse ihres Alters vertreten.

Zum Auftakt des Turniers mussten sich die Binger erneut mit den Gastgebern messen, denen sie bereits am Donnerstag bei der Vorrunde in eigener Halle deutlich unterlegen waren. Da er sich wenig Chancen ausrechnete, diesmal gegen den körperlich überlegenen Gegner bestehen zu können, taktierte HSG-Trainer Marco Tullius und schonte seine erste Sechs für die folgenden Spiele. Nur zu Beginn der zweiten Halbzeit traten die Binger für ein paar Minuten mit ihrer Bestbesetzung auf, damit diese sich ein wenig einspielen konnte. „Es war eine schwere Entscheidung, das Spiel gegen Nieder-Olm einfach abzuschenken. Aber wir mussten unsere Kräfte schonen. Es waren immerhin 120 Minuten Spielzeit, und das bei über 30 Grad in der Halle“, erklärte Tullius den Schachzug, der sich als goldrichtig erwies.

Denn nach dem 10:26 gegen Nieder-Olm und zähen zweieinhalb Stunden Wartezeit legte die HSG im zweiten Spiel los wie die Feuerwehr. „Wir haben eine super Abwehr gestellt und dann schnell nach vorne gespielt“, freute sich Tullius über den starken Auftritt gegen die SG Mainz-Bretzenheim, die in der ersten Halbzeit mit 11:1 überrollt wurde. Am Ende hieß es 20:6 für die Binger, die nun nach nur kurzer Pause im nächsten Spiel gegen die Sportfreunde Budenheim antreten mussten. Die hatten zuvor schon gegen Bretzenheim und Nieder-Olm verloren und gingen als klarer Außenseiter ins Spiel. Dieser Rolle wurden sie dann auch gerecht, denn sie hatten der HSG auch nicht mehr entgegenzusetzen als zuvor die Spielgemeinschaft.

„Das Spiel ist ähnlich gelaufen wie gegen Bretzenheim. Wir waren vorne mit unserem Konzept-Handball erfolgreich und haben aus einer erneut guten Abwehr viele Tore über den Gegenstoß gemacht“, berichtete Tullius, dessen Team wieder für eine schnelle Entscheidung sorgte und nach den ersten 20 Minuten bereits mit 15:3 vorne lag. Als das Spiel dann 28:7 gewonnen war, skandierte der HSG-Nachwuchs „Oberliga, Oberliga“ und setzte seine auf dem Platz begonnene Feier in der Kabine fort.

Ernst und konzentriert zur Sache gegangen

Danach fuhren alle erschöpft nach Hause und freuten sich nach einem anstrengende Tag auf einen trainingsfreien Montag. „Welche Rolle wir in der Oberliga spielen können, weiß ich noch nicht abzuschätzen. Aber wie ernst und konzentriert die Jungs zur Sache gegangen sind, das war richtig gut“, freute sich Tullius über den Erfolg, der nach zweijähriger Pause mal wieder ein Nachwuchs-Team der HSG in die Oberliga brachte. Während Budenheim definitiv in die Rheinhessenliga muss, bleibt den Bretzenheimern als Dritter noch die Chance, in einer landesweiten Qualifikation einen Oberliga-Platz zu ergattern.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 29.05.2017