Abschiedsvorstellung: Linkshänder Tim Ganz macht in Zweibrücken sein letztes Spiel im Trikot der HSG Rhein-Nahe Bingen. - Foto: Dirk WaidnerOberligist HSG Rhein-Nahe hat an den VTZ Saarpfalz aus dem Hinspiel keine gute Erinnerungen

Vor dem letzten Spieltag in der Oberliga RPS der Handballer sind alle wichtigen Entscheidungen längt gefallen. Drei Mannschaften aus der hiesigen Oberliga müssen absteigen. Das sind neben dem HSV Merzig-Hilbringen mit der TG Osthofen und dem TV Nieder-Olm auch zwei Mannschaften aus Rheinhessen. Die Meisterschaft sicherte sich der TuS Kaiserslautern-Dansenberg, der fünf Punkte Vorsprung auf ein Trio mit jeweils 44:14 Punkten aufweist.

Letztes Saisonspiel der HSG beim Tabellenzweiten

Angeführt wird diese Dreiergruppe vom VTZ Saarpfalz, der mit einem 26:19-Heimsieg gegen die Handballfreunde Illtal den Dansenbergern vorzeitig zum Titel verhalf und sich selbst aufgrund der besten Bilanz im Dreier-Vergleich mit Illtal und Budenheim auf Rang zwei hob. Somit geht es für die Saarpfälzer um die Vizemeisterschaft, wenn sie am Sonntag mit dem spätesten Anpfiff um 18 Uhr die Saison beschließen. Ihr Gegner in der Zweibrücker Westpfalzhalle ist dabei die HSG Rhein-Nahe Bingen. Die Saarpfälzer, deren offizieller Vereinssitz in Homburg liegt, weisen zuhause eine bärenstarke Bilanz von 25:3 Punkten auf.

Ihre Stärke demonstrierten sie auch beim Hinspiel in Bingen, das sie überlegen mit 28:19 gewannen. Die HSG war damals völlig chancenlos gegen einen gut eingestellten Gegner, der mit einer kompakten Abwehr Binger Durchbrüche verhinderte. Im Angriff überzeugten die Saarpfälzer mit starken Rückraumschützen und variablem Kombinationsspiel, das immer wieder freie Abschlüsse einbrachte. Soll das Spiel diesmal enger bleiben, muss sich die Binger Defensive besser formieren und dem Gegner das Torewerfen deutlich schwerer machen. Daraus könnten dann auch mehr Gegenstöße resultieren, die in der Vergangenheit besonders über den schnellen Rechtsaußen Tim Ganz zu einfachen Treffern genutzt wurden. Für Ganz ist es ebenso wie für den vorübergehend ins Ausland gehenden Tim Kunz das vorerst letzte Spiel im HSG-Trikot. Während der aus Meisenheim gekommene Ganz sein Glück künftig bei der SG Kronau / Östringen in der Bundesliga-Reserve der Rhein-Neckar Löwen versucht, könnte Kunz nach seiner Rückkehr eventuell wieder bei der HSG landen. Ob dann noch Bedarf besteht, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten klären – je nachdem, welche Neuzugänge die Binger an Land ziehen können. Im Gespräch sind einige Namen der SG VfR / Eintracht Wiesbaden, bei der die Mannschaft nach einem überraschenden Trainerwechsel auseinanderzufallen scheint.

Über Neuzugänge ist noch keine Entscheidung gefallen

Allerdings kann Teammanager Joachim Doderer noch keine Verpflichtung bestätigen, da die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind. Er verweist aber auch darauf, dass bei nur zwei Abgängen allzu viele neue Spieler gar nicht benötigt werden, da nach Tom Schmelzer und Sebastian Diehl in den Sommermonaten mit Arne Teschner ein dritter Langzeitverletzter in den Kader zurückkehren wird.

Mit Blick auf das Spiel in Zweibrücken hofft Doderer auf eine ordentliche Leistung, damit das Team mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen kann. „Wir wollen die Saison gut zu Ende bringen und ohne weitere Verletzungen nach Hause kommen. Saarpfalz hat eine sehr erfahrene Mannschaft, deren Abwehr nur schwer zu knacken ist. Da müssen wir aufpassen, dass wir nicht ins offene Messer laufen und uns eine Packung abholen“, will er die Erfahrung aus dem Hinspiel nicht noch einmal machen. Personell wird es aber wieder einmal eng, da neben Max Grethen, Tom Friedemann und Nico Eichholtz (Bänderverletzung) auch der beruflich verhinderte Tim Michel fehlt. Dafür soll Felix Hemmes aushelfen. „Wir wollen an die zweite Halbzeit gegen Osthofen anknüpfen“, gibt Doderer die Richtung vor.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 20.05.2017