Diesmal soll es wieder besser laufen:  Nach der Pleite gegen Budenheim fahren die Binger Tom Schmelzer, Martin Schieke (beim Wurf) und Nico Eichholtz zu den HF Illtal, um dort aggressiv am Kreis zu agieren. - Foto: WaidnerHSG Rhein-Nahe trifft in Oberliga auswärts auf Tabellenzweiten HF Illtal

Nach der deutlichen Niederlage gegen den Tabellendritten bekommen es die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen am Sonntag mit dem Tabellenzweiten der Oberliga RPS zu tun. Um 18 Uhr müssen sie nach zweistündiger Anreise bei den Handballfreunden Illtal antreten, denen zum dritten Mal in Folge die Vize-Meisterschaft „droht“. Jedenfalls stehen die Chancen schlecht, dass der Spitzenreiter TuS Dansenberg in den verbleibenden vier Spielen noch vier Punkte abgibt, damit die Illtaler ohne weiteren Punktverlust noch zum Titel kommen könnten. Den ersehnten Aufstieg werden die Saarländer also wohl ein weiteres Mal verpassen. Trotzdem werden sie die Hoffnung nicht vorzeitig aufgeben und alles daran setzen, mit einem Sieg gegen Bingen dem TuS auf den Fersen zu bleiben. Hierfür stehen die Chancen wiederum gut, denn ein Punktgewinn ist den Bingern gegen die Handballfreunde seit dem Wiederaufstieg nur ein einziges Mal gelungen: Im Auswärtsspiel vor drei Jahren trotzten sie den Gastgebern ein Unentschieden ab. Ansonsten gab es bei den Gastspielen in der engen und meist gut besuchten Eppelborner Hellberghalle wenig zu holen für die HSG. Auch im Hinspiel dieser Saison blieb das Team von Konrad Bansa mit 17:28 völlig chancenlos und erzielte seine geringste Torausbeute der gesamten Spielzeit. „Wir haben damals kein Land gesehen. Gegen ihre sehr starke und aggressive Abwehr tun wir uns schon immer schwer“, weiß der HSG-Trainer, dass die offensiv störende HSG-Deckung nur mit viel Bewegung und Spielintelligenz zu knacken ist. „Im Hinspiel waren wir zu drucklos und die Illtaler sind immer wieder in den Gegenstoß gekommen. Das ist eine sehr gut eingespielte Mannschaft, die ein hohes Tempo vorlegt. Wir fahren da als Außenseiter hin und wollen entsprechend befreit, aber auch möglichst gut aufspielen“, sagt Bansa, der selbst wegen eines Sichtungslehrgangs mit der U-17-Nationalmannschaft im Beach-Handball verhindert ist. Co-Trainer und Ersatztorwart Sebastian Bachmann wird stattdessen das Coaching übernehmen, in der Hoffnung dass er nicht selbst zwischen die Pfosten muss.

Einsatz von Stammkeeper Ketelaer nicht gefährdet

Denn Stammkeeper Karim Ketelaer musste ebenso wie Tom Schmelzer wegen einer leichten Verletzung am Montag das Training ausfallen lassen.

Beider Einsatz scheint aber nicht gefährdet, sodass nur das Mitwirken von Tim Kunz noch offen war. Ist auch er an Bord, könnte die HSG zum ersten Mal seit geraumer Zeit zwei Spiele hintereinander mit dem selben, fast vollzähligen Kader bestreiten. „Eventuell kommt sogar Sebastian Diehl noch dazu. Das wäre ja fast schon eine Sensation“, übertreibt Bansa mit dem Bedauern, dass er diesem seltenen Schauspiel nicht beiwohnen kann. Wäre nicht Maximilian Grethen mit einem Bänderriss bis zum Saisonende außer Gefecht, müsste sogar ein Spieler aus dem Aufgebot gestrichen werden, was den verletzungsgeplagten Bingern in den letzten Jahren eher selten passierte. Fehlt nur noch, dass die HSG-Spieler sich auch in der nötigen Verfassung präsentieren, um in der Oberliga etwas reißen zu können. Gerade bei Tom Schmelzer und Orintas Klimavicius war das wegen fehlender Spielpraxis bei der Pleite gegen Budenheim verständlicherweise noch nicht der Fall. In absoluter Bestform zeigt sich bei der HSG momentan eigentlich nur Tim Ganz, was seinen Abschied zum Saisonende umso schmerzhafter macht. Vielleicht kann eine weitere Gala-Vorstellung von ihm der HSG zumindest zu einem achtbaren Auftritt bei laut Bansa „einem der schwierigsten Auswärtsspiele der Saison“ verhelfen.