Trotz Festhaltens: Bingens fünfacher Torschütze Jakob Schneider setzt sich gegen den Nieder-Olmer Jannes Felber durch. - Foto: Dirk WaidnerD-Jugend der HSG leistet im „Endspiel“ gegen Nieder-Olm lange Widerstand

In einem spannenden Spitzenspiel der stärksten Handball-Staffel im rheinhessischen Verband verpasste es die D-Jugend der HSG Rhein-Nahe Bingen, mit einem Heimsieg über den Spitzenreiter TV Nieder-Olm die Tabellenführung zu übernehmen.

Das „Endspiel“ um die Meisterschaft endete mit einem 22:18 (10:8)-Erfolg der Nieder-Olmer, die auch schon das Hinspiel gewonnen hatten und nun mit drei Punkten Vorsprung auf die HSG die Staffel 1 anführen. Allerdings waren die Binger zwischenzeitlich drauf und dran, den favorisierten Gästen die Grenzen aufzuzeigen. Letztendlich scheiterten sie jedoch an ihren Nerven und dem nicht zu haltenden TVN-Kreisläufer Denis Milosarljevic, dessen Statur man eher einem B- denn einem D-Jugendlichen zuschreiben würde. „Wir haben keinen Spieler, der da körperlich auch nur annähernd mithalten kann. Er war für uns nicht zu verteidigen“, kommentierte HSG-Trainer Marco Tullius die Überlegenheit des besten Torschützen, der ausnahmslos jedes gelungene Anspiel mit einer dynamischen Drehung und einem konsequenten Abschluss zu einem Treffer ummünzte. So holten die Nieder-Olmer schnell ihren anfänglichen Rückstand auf und erarbeiteten sich bis zur Pause eine 10:8-Führung, die sie auch ihrer guten Defensivarbeit verdankten.

„Im Eins-gegen-Eins haben sie besser verteidigt als wir“, bestätigte Tullius, dessen Team dennoch in der zweiten Halbzeit die Wende schaffte. Durch mehr Bewegung im Angriff und schöne Ballstafetten wurden mehr Chancen herausgespielt, die zum schnellen Ausgleich und einer 13:11-Führung genutzt wurden. In dieser Phase zeigten die Binger ihr Potenzial und einen deutlich schöneren Handball als der Gegner, der fast nur auf Einzelaktionen und Anspiele zum Kreis setzte. Letztlich setzte sich diese Taktik aber durch, da den HSG-Akteueren Mitte der zweiten Halbzeit die Beine schwer wurden und das Spiel ohne Ball fast nicht mehr stattfand. Ohne Anspielstationen fand der athletisch unterlegene HSG-Rückraum kein Durchkommen mehr, sodass nach dem 16:16 die Partie zu Gunsten der Gäste kippte. In der Schlussphase zeigte sich auch eine mentale Überlegenheit der Nieder-Olmer, die sich immer weiter anfeuerten, wohingegen die Binger nach dem verspielten Rückstand zu resignieren schienen. „Wir haben einen Siebenmeter und zwei freie Chancen verworfen und dann ging der Kopf nach unten. Die Nieder-Olmer waren da einen Tick abgebrühter als wir. Insgesamt war es ein gutes Spiel, in dem sich zwei nahezu gleich gute Mannschaften gegenüber gestanden haben“, resümierte Tullius nach einem würdigen Spitzenspiel, in dem aber auf beiden Seiten die sonstigen Führungsspieler nicht zu ihrer Bestform fanden. Immerhin haben die Binger in Sachen Meisterschaft aber noch ein zweites heißes Eisen im Feuer. Denn was der Binger D1 nicht gelang, könnte die fast nur mit Spielern des jüngeren Jahrgangs besetzte D2 noch schaffen. Sie führt in der Staffel 2 die Tabelle an und hat ihr entscheidendes Spiel um den Titel am 2. April, wenn der nach Verlustpunkten momentan gleichauf liegende TSV Schott Mainz in der Rundsporthalle zu Gast ist.

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HSG: Silbereisen - Dziunczik (1), Heydasch (4), Gailius (3), Tullius (4/3), Schneider (5), Hein, Wirtz, Schilz, Fornsgaard.

Quelle: Dirk Waidner