„Aushilfsspieler“ Tim Michel findet sich immer besser im HSG-Spiel ein und hilft damit, die Ausfälle zu kompensieren. - Foto: Dirk WaidnerHSG Rhein-Nahe Bingen erwartet am Sonntag den Tabellenzweiten VTZ Saarpfalz

Der Jahresauftakt in der Oberliga RPS der Handballer ist zugleich der Abschluss der Hinrunde. Für die HSG Rhein-Nahe Bingen steht dabei ein schweres Heimspiel gegen den VTZ Saarpfalz auf dem Programm. Der Tabellenzweite ist am Sonntag um 16 Uhr in der Rundsporthalle zu Gast und hofft mit einem Sieg näher an den spielfreien Tabellenführer TuS Kaiserslautern-Dansenberg heranzurücken, der bei zwei mehr ausgetragenen Partien fünf Punkte Vorsprung aufweist.

Dass die Saarpfälzer um die Meisterschaft mitspielen, hält Bingens Co-Trainer Sebastian Bachmann für eine beachtliche Leistung, hatte der Vorjahressiebte im Sommer doch einen gewaltigen Umbruch vollzogen. „Sie haben einen neuen Trainer und sechs neue Spieler, die sehr gut integriert wurden. Der Umbau hat gut funktioniert, sodass sie jetzt eine richtig gute Mischung auf den Platz bringen“, urteilt Bachmann, der den Gegner zweimal beobachten konnte. Aufgrund der Neuformierung des VTZ-Kaders ist auch der 29:27-Heimsieg aus dem Vorjahr für die Binger nur noch ein Muster ohne Wert, denn es gilt sich auf einen völlig anderen Gegner einzustellen. Der besticht unter anderem mit einer starken Abwehr, die sowohl in der offensiven 3:2:1- als auch in der defensiven 6:0-Formation sehr aggressiv zu Werke geht. Gerade in der Defensive sieht Bachmann aber keinen Nachteil für die HSG. „Gemessen an den Gegentoren haben wir die beste Abwehr der Liga – da müssen wir uns nicht verstecken. Aber im Angriff müssen wir noch variabler werden.“

Das wird den Bingern jedoch nicht leicht fallen, denn Maximilian Grethen hat seinen Bänderriss aus dem letzten Spiel vor Weihnachten noch nicht vollständig auskuriert und muss noch einmal pausieren. Auch Orintas Klimavicius war am vergangenen Wochenende beim Turnier in Bruchköbel umgeknickt, ist aber mit einer leichteren Blessur davon gekommen und wird wohl spielen können. Da Lukas Klein noch nicht wiederhergestellt ist, bleibt der HSG ihre enge und wenig flexible Rückraum-Besetzung vorerst erhalten. Besserung ist aber absehbar, denn neben Grethen könnte in den nächsten Wochen auch Linkshänder Janik Adenau in den Kader zurückkehren.

„Es wird schwer und wir sind sicherlich nicht der Favorit. Aber wir wollen gewinnen und die Hinrunde mit einem Erfolg abschließen“, sagt Bachmann, der nach der Vertragsverlängerung von Trainer Konrad Bansa ebenfalls ein weiteres Jahr bei der HSG dranhängen will. „Es sieht alles danach aus, dass ich auch in der nächsten Saison als Co-Trainer und zweiter Torwart dabei bin. Es gibt zwar noch ein paar Kleinigkeiten zu klären, aber ich bin sehr positiv gestimmt.“

Bachmann erklärt auch, wie die HSG das schwere Spiel am Sonntag erfolgreich gestalten kann. „Unsere Abwehr muss die gegnerischen Schützen attackieren und das Zusammenspiel mit dem großen Kreisläufer unterbinden. Wenn wir dann vorne ein variables Laufspiel aufziehen und die Lücken in der VTZ-Defensive finden, haben wir auch gute Chancen, das Spiel zu gewinnen.“ Als Bereicherung stehen der HSG auch weiterhin ihre zwei hessischen Aushilfsspieler zur Verfügung. Auf der Mitte wird Tim Kunz für Entlastung im Angriff sorgen und auf Linksaußen hat sich Tim Michel in Vertretung des noch lange verletzten Arne Teschner gar zum festen Faktor im Binger Spiel entwickelt. Dazu könnten noch Ergänzungen aus der zweiten Mannschaft kommen, sodass auch die Kraft über 60 Minuten reicht und dem Favoriten ein heißer Tanz geboten werden soll.