Im Anflug: Kai Diehl von der HSG Rhein-Nahe war mit acht Treffern bester Torschütze gegen den HSV Merzig/Hilbringen. - Foto: Dirk WaidnerHSG Rhein-Nahe setzt ihre Erfolgsserie gegen HSV Merzig-Hilbingen mit viel Mühe fort

Die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen haben ihre Erfolgsserie in der Oberliga RPS fortgesetzt – wenn auch mit Mühe. Gegen den HSV Merzig-Hilbingen gewannen sie in einem verkrampften Spiel knapp mit 24:22 (16:14) und bauten damit die Bilanz der letzten sechs Spiele auf 10:2 Punkte aus.

„Die Dauerbrenner werden irgendwann müde. Und dann macht sich die fehlende Abstimmung auch mal stärker bemerkbar“, hatte HSG-Trainer Konrad Bans größtes Verständnis für die diesmal wenig souveräne Vorstellung seiner Mannschaft. „Wir können nicht erwarten, dass wir jede Woche mit einem anderen Kader auflaufen und der Spielfluss immer stimmt. Ich bin sehr froh, dass wir gewonnen haben, zumal es am Ende auch ein Nervenspiel war. Da mussten wir mal eine neue Qualität zeigen: Sich zusammen zu reißen, wenn es mal nicht läuft, ist auch eine Kunst.“

Und das war wieder einmal nicht einfach, denn bei der HSG wollen die Probleme einfach nicht abreißen. Der gerade erst von einer Hüftprellung genesene Tim Ganz fiel dann doch kurzfristig wieder aus, weil ihn ein Infekt erwischt hatte. Da auf Rechtsaußen Kai Diehl einen guten Tag erwischte und mit acht Treffern zum besten HSG-Schützen avancierte, machte sich diese Schwächung nicht ganz so stark bemerkbar wie die eingeschränkte Einsatzbereitschaft von Max Grethen, der in den vergangenen Wochen der Binger Haupt-Torjäger gewesen war. Von einer Magen-Darm-Grippe geschwächt wurde Grethen 45 Minuten auf der Bank geschont, um in der Schlussphase seine wenigen Körner rauszuhauen und der HSG zum Sieg zu verhelfen. Durchbeißen musste sich auch Marcel Trierweiler, der ebenfalls angeschlagen in die Partie ging und in der Endphase wichtige Tore beisteuerte. Bis dahin durfte zunächst Neuzugang Orintas Klimavicius im linken Rückraum spielen. Seine Qualitäten unter Beweis stellen konnte er jedoch fast nur durch Einzelaktionen, da ihm die Bindung zum Spiel noch deutlich fehlte.

Trotzdem setzten sich die Gastgeber mit vier Toren in Folge in der Anfangsphase auf 5:2 ab und lagen beim 11:7 sogar erstmals mit vier Toren in Front. „Wir waren drauf und dran wegzuziehen, haben dann aber Fehler gemacht“, kommentierte Bansa den Riss, der die Saarländer zum 11:11-Ausgleich kommen ließ. „Immerhin haben wir uns dann wieder berappelt und zur Pause wieder zwei Tore vorne gelegen.“

Nach dem Wiederbeginn kam das Spiel dann aber nur sehr schwer in Gang. Aber Merzig wusste kein Kapital aus den Schwächen der Gastgeber zu schlagen, baute selbst immer wieder Fehler ein oder scheiterte mit schlechten Würfen am souveränen HSG-Keeper Karim Ketelaer. Auch stand die Binger Abwehr recht ordentlich und steuerte ihren Teil dazu bei, dass trotz der fehlenden Tore kein Rückstand zustande kam. Ein abgefälschter Wurf von Nico Eichholtz und ein von Diehl verwandelter Gegenstoß brachten die einzigen zwei HSG-Tore in den ersten zwölf Minuten der zweiten Halbzeit, was beim 18:18 (42.) dann zum Ausgleich führte. Grethen brachte dann neuen Schwung in den HSG-Angriff und erzielte auch kurz nach seiner Einwechslung das 20:19 (48.). Im Gegenzug parierte Ketelaer einen Siebenmeter, was Bansa als „den Big Point des Spiels“ bezeichnete. Im Anschluss zog die HSG wieder auf 22:19 davon und brachte den Vorsprung dann in der nervösen Schlussphase über die Zeit.

HSG Rhein-Nahe: Ketelaer, Bachmann – Sieben, M. Grethen (2), Eichholtz (2), Trierweiler (4), K. Diehl (8/2), Schieke (2), Michel (2), Kunz (2), Klimavicius (2).

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Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 15.11.2016