Oberligist HSG Rhein-Nahe muss nach Nieder-Olm in die Halle mit Harzverbot

Der „Lieblingsgegner“ wartet. Anpfiff am Sonntagmorgen um 11 Uhr in einer Halle mit Harzverbot – die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen freuen sich alle Jahre wieder, wenn sie zum Auswärtsspiel beim TV Nieder-Olm antreten müssen. HSG-Trainer Konrad Bansa will dieses ausgelutschte Argument diesmal aber nicht zum Thema machen, denn als Ausrede für eine Niederlage ist es in der Oberliga eh schwer zu gebrauchen.

„Wir haben nur Lieblingsgegner“, wird auch der Derby-Charakter der Partie schnell beiseite gewischt. „Wir müssen uns auf die Dinge konzentrieren, die wir beeinflussen können“, fordert der Coach und verweist dabei in erster Linie auf die schlechte Trefferquote seines Teams, das momentan einfach zu viele freie Chancen vergibt. Symptomatisch sind die Siebenmeter, von denen allein in den beiden Heimspielen acht vergeben wurden. Aber auch vom Kreis und im Gegenstoß liefert die HSG derzeit Fehlversuche am Fließband ab, was in der Summe dann eben zu drei Niederlagen in vier Spielen geführt hat.

„Wir kämpfen dieses Jahr an anderen Fronten“, lässt Bansa einen Vergleich mit dem schlechten Saisonstart des Vorjahres aber nicht zu. Während damals spielerische Probleme vorherrschten, ist diesmal neben der Wurfschwäche die Verletzungsmisere das große Problem. Dazu gehört auch der Rückfall, den der gesundheitlich angeschlagen ins letzte Spiel gegangene Maximilian Grethen hatte. „Wir haben wieder sehr übersichtlich trainiert“, umschreibt Bansa die erschwerten Bedingungen bei der Vorbereitung auf die Spiele, wenn mit Ach und Krach zehn Mann in der Halle stehen.

Nieder-Olm hat schon zwei Heimsiege auf dem Konto

Der TV Nieder-Olm scheint nach Heimsiegen gegen Merzig und Illtal diese Saison etwas besser aufgestellt zu sein als in den letzten zwei Spielzeiten, in denen er nur mit viel Glück den Abstieg verhindern konnte. Rein nominell kann Bansa aber keine Verstärkungen ausmachen, weshalb er von einem ähnlichen Spiel ausgeht wie im Vorjahr – und da stand für die Binger in Nieder-Olm eine Niederlage zu Buche. „Sie sind gut eingespielt und haben mit Tino Stumps die zentrale Figur im Angriff. Gerade zuhause sind sie aber auch sehr gefährlich über den Gegenstoß.“ Ganz wichtig wird für die HSG eine Steigerung in der Abwehr sein, die gegen Vallendar nicht wie gewünscht Druck auf den Gegner und dessen Aufbauspiel ausüben konnte. Bansa setzt dabei auch auf Karim Ketelaer. Denn Vorteile im Torhüterduell könnten die HSG dem ersehnten Sieg schon ein gutes Stück näher bringen. „Wir setzen auf die Abwehr und den Torwart. Wenn wir dann noch vorne unsere Fehlerquote gering halten, ist alles möglich.“

Personell wird die HSG sich wieder bei der zweiten Mannschaft verstärken. Zudem dürfte Teammanager Joachim Doderer gegen seinen Ex-Verein zumindest ein Trikot griffbereit haben.

Quelle. Dirk Waidner, Allgemeine Zeiung Bingen - 01.10.16