Für Bingens Max Grethen (links, hier im Spiel gegen Friesenheim) dürfte die Partie gegen Budenheim etwas Besonderes sein. Er musste im Hinspiel verletzt vom Platz.	Foto: Dirk WaidnerDerby gegen Budenheim für HSG das erste von mehreren Spielen gegen Spitzenteams

Fünf Spieltage verbleiben in der Runde 2016/17 in der Oberliga RPS der Handballer. Im Saisonfinale noch einmal richtig gefordert wird die HSG Rhein-Nahe Bingen, die unter anderem noch gegen die derzeit auf den Rängen zwei bis vier in der Tabelle angesiedelten Mannschaften antreten muss.

Den Auftakt macht dabei am Sonntag das Heimspiel gegen die DJK Sportfreunde Budenheim, die um 16 Uhr in der Rundsporthalle aufläuft. Als die Binger vor zwei Wochen schon in der Osterpause waren, gewann Budenheim mit 32:25 das vorgezogene Spitzenspiel gegen die VTZ Saarpfalz. Die Zweibrücker, bei denen die HSG am 21. Mai das Saisonfinale bestreitet, fielen damit hinter die punktgleichen Budenheimer auf Rang vier zurück. Beide Teams haben nun fünf Verlustpunkte mehr auf dem Konto als der Spitzenreiter TuS Dansenberg, dem wohl bestenfalls noch die HF Illtal gefährlich werden können, bei denen die Binger in der nächsten Woche antreten.

Vorerst gilt die Konzentration aber ganz dem Derby gegen Budenheim, das in der Hinrunde eine Punkteteilung einbrachte. Mit den drei letzten Toren des Spiels ergatterte die HSG damals noch ein 23:23-Unentschieden, das durchaus verdient war. Denn in der ersten Halbzeit und bis zum 17:14 in der zweiten Hälfte hatten die Binger mehrfach mit drei Toren vorne gelegen, ehe die Sportfreunde zwei Zeitstrafen gegen die HSG nutzten und mit einem 6:0-Lauf das Spiel drehten. „Im Hinspiel sind wir gut reingekommen und die Budenheimer nicht so sehr. Dafür hatten sie dann in der zweiten Halbzeit Vorteile, die wir am Ende mit einer doppelten Manndeckung wieder ausgeglichen haben“, erinnert sich HSG-Trainer Konrad Bansa, wie er den starken DJK-Rückraum in den Griff bekam. Diesmal gleich mit einer offensiven Deckung zu beginnen, ist für ihn aber keine Option. „Gegen einen starken Gegner ist so etwas nicht immer planbar. Wir fangen erst einmal mit unserer 6:0-Abwehr an und hoffen auf eine gute Torwart-Leistung“, bleibt Bansa seiner gewohnten Taktik treu, die aber wie immer eine auf den Gegner zugeschnittene Feinjustierung erhält.

Den Bingern kam die Osterpause gerade recht, um die Akkus wieder ein wenig aufzuladen und einige Blessuren auszukurieren. „Die Saison ist lang und hat in letzter Zeit viel Kraft gekostet. Da war es gut, mal die Birne frei zu kriegen und sich zu sammeln. Jetzt können wir mit allen Mann noch einmal durchstarten. Das Restprogramm ist noch einmal eine Herausforderung, bei der wir zeigen können, was wir in der Saison gelernt haben“, hat Bansa nicht vor, die Runde locker ausklingen zu lassen. Ein Derby gegen Budenheim hat darüber hinaus immer noch mal einen besonderen Touch. „Mit den Budenheimern kann man sich am schönsten reiben. Ich erwarte ein munteres Spiel“, sagt Bansa, der sich auch auf das Duell mit seinem Trainer-Kollegen und einstigen Mannschaftskameraden bei der TSG Münster, Thomas Gölzenleuchter, freut. Der leistet gute Arbeit und hat mit den Sportfreunden immerhin schon zehn Punkte mehr als die HSG gesammelt, was den Gästen die Favoritenposition beschert.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen, 22.04.2017