Verstärkung: Handball-Oberligist HSG Rhein-Nahe Bingen stellte mit Tom Schmelzer (links) und Selim Ben Salem noch vor den Sommerferien zwei Neuzugänge für die kommende Saison vor. - Foto: Dirk WaidnerOberligist HSG Rhein-Nahe verbreitert mit Selim Ben Salem und Tom Schmelzer seinen Kader für die nächste Saison

Auf Hochtouren laufen bei den Handballern der HSG Rhein-Nahe Bingen die Planungen für die neue Saison. Kurz vor den Sommerferien stellte der Oberligist noch zwei Neuzugänge vor, die das Team um Trainer Konrad Bansa weiter nach vorne bringen sollen. Nach Kai Diehl von den Sportfreunden Budenheim und dem aus Wetzlar gekommenen Lukas Klein haben nun auch Selim Ben Salem und Tom Schmelzer der HSG eine Zusage für die Spielzeit 2016/17 gegeben.

Selim Ben Salem absolvierte ein erstes Probetraining in Bingen noch vor dem Abschluss der vergangenen Runde, um im anschließenden Urlaub eine Entscheidung über seine sportliche Zukunft zu treffen. Der Student für Medien-, Event- und Sportmanagement fühlte sich direkt als Teil der Mannschaft und hat deshalb nach seiner Rückkehr mit Überzeugung bei der HSG zugesagt. Der 1,97 Meter große Tunesier belegte 2010 mit der Auswahlmannschaft seines Landes Platz zwei bei der Afrika-Meisterschaft der Junioren. Mit seiner Größe und Körperkraft soll der 23-Jährige die HSG-Abwehr verstärken und im Angriff als Mittelmann dem wiedergewählten Kapitän Nico Eichholtz Verschnaufpausen geben. Ben Salems Heimatverein ist die SG Wallau-Massenheim, bei der er bis zur B-Jugend aktiv war. Mit der TSG Münster spielte er anschließend zwei Jahre in der Jugend-Bundesliga, bevor er 2012 zur TG Kastel wechselte und nun von Bansa nach Bingen gelotst wurde. „Wir sind überzeugt, mit ihm einen Spieler gefunden zu haben, der aufgrund seiner Entwicklungsmöglichkeiten in den nächsten Monaten und Jahren zu einer festen Größe am Rhein-Nahe Eck werden kann“, freut sich Teammanager Joachim Doderer über den Zuwachs im bislang etwas knappen Kader.

Weitere Verstärkung mit einem Rückkehrer

Der wird durch Tom Schmelzer auch noch mit einem Rückkehrer verstärkt, der bereits in der B-Jugend zwei Jahre für die HSG spielte. Nach dem Scheitern in der Qualifikation zur Jugend-Bundesliga wechselte der vom HSC Ingelheim stammende Schmelzer zur HSG VfR / Eintracht Wiesbaden, mit der er den dritten Platz in der JBLH-Weststaffel belegte. Im zweiten A-Jugend-Jahr sammelte er mit den Wiesbadener Männern auch schon Erfahrung in der Dritten Liga, ehe er dort noch ein Jahr in der Oberliga spielte. Der 1,86 Meter große Student für Geschichte und Politikwissenschaften ist ebenfalls ein körperlich sehr präsenter Spieler, der die HSG-Defensive verstärken kann. „Tom ist aber auch ein sehr leidenschaftlicher Spieler, der mit eben dieser Leidenschaft und seinem Willen das Team mitreißen kann. Das ist ein wichtiger Aspekt für uns, da wir bisher ja eher eine ruhige Truppe waren“, sagt Bansa über den variabel einsetzbaren Allrounder. „Er kann alle Positionen im Rückraum spielen, aber auch am Kreis auftauchen. Das verschafft uns im Angriff neue Möglichkeiten für Übergänge.“ Schmelzer selbst hofft auf eine individuelle Entwicklung und mit der Mannschaft auf einen Platz in der oberen Tabellenhälfte.

„Unsere Möglichkeiten in der Abwehr nehmen mit den beiden Neuen deutlich zu. Wir können andere Abwehrsysteme trainieren, aber auch einfach mehr wechseln“, urteilt Bansa, der dennoch zu Geduld mahnt. „Die Dinge müssen sich entwickeln in einem neuen Team. Dabei werden Spieler wie Kai Diehl eine Führungsrolle übernehmen und Spieler wie der noch jüngere Lukas Klein die Rolle der Unbeschwertheit. Diese Mischung soll und wird uns nach vorne bringen, aber es wird Zeit brauchen.“

Auch Joachim Doderer gibt sich optimistisch: „Es ist wichtig, dass die Mannschaft weiter zusammenwächst und sich gegenseitig unterstützt. Wir brauchen ein homogenes Team, dann können wir richtig viel erreichen in den nächsten zwei Jahren.“ „Ziel ist in jedem Spiel eine kämpferisch starke sowie spielerisch überzeugende Mannschaftsleistung“, formuliert es Axel Eichholtz, der in der neuen HSG zunächst die Rolle des gesamtsportlichen Leiters übernehmen wird. „Zunächst deshalb, weil Leute wie Joachim Doderer bald gar keine Anleitung mehr benötigen. Joachim hat sehr viel Fachwissen im Handball, aber auch in der Sport- und Vereinsentwicklung. Dies wird ganz entscheidend sein, für die weitere Ausbildung der Teams und der Entwicklung des Vereins.“