Der Handball-Oberligist aus Bingen fährt an diesem Samstag mit großem Respekt zum Tabellenzweiten SF Budenheim.

Neun Plätze trennen die beiden rheinhessischen Derbygegner vor dem elften Spieltag in der Handball-Oberliga. Doch in der vergangenen Saison gewannen die SF Budenheim gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen zweimal nur relativ knapp. Zu Hause eine Spur deutlicher 31:25.

An diesem Samstag stehen sich die beiden Kontrahenten wieder einmal gegenüber. Gastgeber sind die Sportfreunde in ihrer „Grünen Hölle“, der Waldsporthalle (20 Uhr). Nur eine Niederlage kassierten die favorisierten Budenheimer in der laufenden Runde. Die Binger haben sich mit ausgeglichenem Punktekonto im Mittelfeld der Tabelle eingenistet. Dabei gibt es für das Gäste-Ensemble um Trainer André Sikora-Schermuly ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Denn Torwart Karim Ketelaer, Rechtsaußen Kai Diehl und Linksaußen Arne Teschner standen in der vergangenen Saison noch in Reihen der Formation vom Rhein-Nahe-Eck.

„Arne Teschner fällt allerdings verletzungsbedingt aus“, sagt SF-Trainer Volker Schuster. Das gelte auch für seine ebenfalls verletzten Kreisläufer Christopher Götzien und Rechtsaußen Tristan Gräber, ergänzt Schuster. „Wir nehmen jeden Gegner ernst“, betont Schuster, der sich ein Video von den Gästen angesehen hat. „Gegen die Binger war es immer eng“, erinnert er sich. „Aber zu Hause wollen wir beide Punkte behalten.“

Mit dem nötigen Respekt spricht André Sikora-Schermuly, Cheftrainer der HSG Rhein-Nahe, von den SF Budenheim: „Die stehen zu Recht auf dem zweiten Tabellenplatz – eine Bombentruppe.“ Der Nieder-Olmer sieht die Gastgeber auf allen Positionen mehrfach hoch qualitativ besetzt und weist auf den mit 327 Treffern aus zehn Spielen erfolgreichsten Angriff der Liga hin. „Wir haben nichts zu verlieren – außer unseren Stolz“, kündigt der Binger Trainer an. „Das wird ein echter Derby-Fight. Da wollen wir auch mit offenem Visier spielen“, betont er und freut sich, dass die Jungs nach erfolgreichem Training mit wieder größerer Personaldecke doch ein klein bisschen auf das Motto bauen: „Ein Derby hat seine eigenen Gesetze.“

Dass Arne Teschner ausgerechnet gegen seine Ex-Kollegen – „viele, die da spielen, sind Freunde“ – pausieren muss, schmerzt ihn derweil mehr als das seit dem Spiel gegen Offenbach lädierten Knie. „Ich habe sofort gemerkt, dass da was kaputt ist, ich kann normal laufen, aber plötzliche Richtungswechsel sind nicht ratsam“, kennt Teschner seinen Körper sehr genau. Vor zwei Jahren setzte den Handballer ein Kreuzband-, Innenmeniskus- und Bänderriss im linken Knie lange außer Gefecht. „So schlimm ist es jetzt nicht, aber mein besonderes Derby werde ich verpassen.“

Quelle: Allgemeine Zeitung Bingen - 10.11.2018