Das Spiel gegen Worms wird sein letztes als Trainer der HSG Rhein-Nahe Bingen: Konrad Bansa. - Foto: imagoTrainer Konrad Bansa dankt für schöne Zeit.

An diesem Sonntag (18 Uhr) lässt Handball-Oberligist HSG Rhein-Nahe Bingen in der Rundsporthalle die Saison ausklingen. Dabei kommt es noch einmal gegen die HSG Worms – punktgleicher unterer Tabellennachbar – zu einem interessanten Rheinhessenderby. Es ist gleichzeitig der letzte Auftritt des Binger Trainers Konrad Bansa, der den aktuellen Tabellenachten seit Januar 2015 angeleitet hat. Zuvor hatte der 42 Jahre alte A-Lizenzinhaber, ehemalige Zweitligaspieler und Nationalspieler im Beachhandball vertretungsweise auch das Tor der Binger gehütet. Im AZ-Interview stellte sich der Kelkheimer noch einmal unseren Fragen.

Herr Bansa, bitte geben Sie uns einen kurzen Rückblick auf Ihre Zeit als Trainer bei der HSG Rhein-Nahe.

Es war eine sehr angenehme, dabei spannende, wenn auch nicht immer einfache Zeit. Letzteres mussten wir gerade auch in dieser Saison erleben. Nach einem schlechten Rundenstart fielen leider vor allem verletzungsbedingt immer wieder Spieler aus. Dafür haben wir aber immerhin einen soliden Mittelfeldplatz in der Tabelle erreichen können. Insgesamt konnte ich in den vergangenen drei Jahren erfreulicherweise eine spielerische Weiterentwicklung beobachten, wobei sich vor allem die Abwehr stabilisiert hat. Eine gute Basis für schnelle Tempogegenstöße, die aber auch noch effizienter hätten genutzt werden können. Aber es war nicht immer einfach. Denn viele Spieler gingen und viele Neuzugänge mussten integriert werden. Am Anfang war ich noch der Kumpel, später dann der Trainer. Eine besondere Umstellung, aber auch eine gute Erfahrung. Ebenso das Kennenlernen des rheinhessischen Handballs auf der anderen Rheinseite. Dem Verein, den Verantwortlichen, Betreuern, Fans und meinen Spielern danke ich aber ganz herzlich für eine schöne Zeit.

Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft im letzten Punktspiel in dieser Saison und auch unter Ihrer Regie?

Wir wollen natürlich noch einmal ordentlich Gas geben. Gerade weil es ein Derby ist. Außerdem findet vorher bei uns in der Rundsporthalle die Qualifikationsrunde der männlichen C-Jugend mit dem Rhein-Nahe-Nachwuchs und drei weiteren Mannschaften, darunter übrigens auch die der HSG Worms statt. Nach unserem Spiel gibt es dann ein großes Saison-Abschlussfest mit Grillen vor der Halle. Da wollen wir natürlich unser Oberligaspiel auch gewinnen. Dann wäre das ein insgesamt sehr gelungener Saisonausstand.

Wie sieht die personelle Situation in Ihrem Kader aus?

Es sieht glücklicherweise wieder etwas besser aus als in den vielen Spielen zuvor. Ich hoffe, dass von denen, die gesund sind, alle noch einmal spielen können.

Wie schätzten Sie den Gegner HSG Worms ein?

Die Wormser haben eine gute und junge Mannschaft. Ich denke aber, dass auch sie nicht ganz zufrieden sein werden mit der morgen ablaufenden Saison. Auch bei ihnen gibt es gewissermaßen einen Neuanfang. Denn letzte Woche haben sie im letzten Heimspiel (gegen die MSG HF Illtal 27:27-Unentschieden, Anm. d. Red.) ihren Trainer Gerd Zimmermann verabschiedet. Im Hinrundenspiel haben wir knapp gewonnen (28:25, d. Red.), nachdem wir uns in der Endphase noch einmal absetzen konnten.

Planen Sie ein weiteres Engagement nach Zeit bei der HSG Rhein-Nahe?

Ich möchte erst einmal, wie gesagt, aus privaten Gründen eine Pause im Aktiven-Handball einlegen. Aber wenn der Akku wieder aufgeladen ist, bin ich offen für ein neues Engagement. In meinem Heimatverein TSG Münster im hessischen Kelkheim werde ich als Jugendtrainer weitermachen. Außerdem verfolge ich weiter meine Rolle als Nationaltrainer der U 18-Beach-Handballer.

Quelle: Dirk Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 12.05.2018