Bingens DStefan Corazolla wird von Friesenheims Jan Bußler (links) angegangen. HSG-Kollege Strahinja Vucetic (rechts) beobachtet die Szene. - Foto: Edgar DaudistelSouveränes 34:23 gegen Friesenheim II

Mit einem souveränen 34:23 (18:12)-Heimsieg über Schlusslicht TSG Friesenheim II hat sich Handball-Oberligist HSG Rhein-Nahe Bingen um zwei Plätze auf Rang neun, eine Position im sicheren Mittelfeld der Tabelle, verbessert. Dabei sahen die rund 90 Zuschauer in der Rundsporthalle nicht nur eine hoch motivierte, gegenüber den letzten beiden Partien, die jeweils mit Niederlagen geendet hatten, stark verbesserte Heimmannschaft. Die Partie verlief ebenso erfreulich fair: Keine einzige Hinausstellung hatte die Binger Mannschaft von Trainer André Sikora-Schermuly, der Chefcoach Konrad Bansa an der Seitenlinie vertrat, zu beklagen. Die Bundesliga-Reserve der Ludwigshafener „Eulen“ verzeichnete nur zwei Zwei-Minutenstrafen.

„Wir haben die ersten gut zehn Minuten verschlafen“, räumte Rückraumspieler Sebastian Diehl ein. „Aber dann lief es deutlich besser“, freute sich der 24-Jährige, der seit zehn Jahren bei der HSG spielt. So legte sein Trainer beim Spielstand von 8:7 (15.) die Grüne Karte auf den Tisch – und fand die richtigen Worte in der Besprechung. Die Ludwigshafener stellten ihre 6:0-Abwehr auf eine 5:1-Formation um. Doch das Heimteam – fast durchweg sicher im 6:0-System agierend – setzte sich noch vor der Pausensirene auf sieben Tore ab (27.). Und auch der Halbzeitstand von 18:12 erwies sich als eine solide Basis für den doppelten Punktgewinn. „Ich konnte schon früh wechseln“, hatte Sikora-Schermuly volles Vertrauen in seinen kompletten 14-Mann-Kader. „Jeder hat gespielt.“ Bereits vor der Pause hatte der HSG-Coach viele neue Kräfte gebracht. Auch nach dem Seitenwechsel zogen die Hausherren kontinuierlich davon. Schnell stand es 20:12 (32.). Nach zwei Dritteln der Spielzeit führte die HSG mit zwölf Treffern (27:15) und erreichte ihre höchste Führung beim 31:17 (46.) – um dann kaum mehr abzufallen. Immer wieder schnelle Tempogegenstöße aus der Abwehr, mitunter eingeleitet von den Torhütern, ließen dem Gegner keine Chance. Zum Beispiel: Der junge Keeper Niklas Weißbrod passte auf Marcel Trierweiler, der das stark bejubelte 30:17 warf. Nur wenige Sekunden später gelang Stefan Corazolla, der insgesamt elfmal erfolgreich war, zum besagten Höchststand. Am Schluss probierten die Gastgeber noch eine 5:1-Formation mit dem eingewechselten Tom Schmelzer vorne. Und steuerten damit weiter sicher einem ungefährdeten Sieg entgegen.

„Wir haben das Tempo hochgehalten“, freute sich HSG-Coach Sikora-Schermuly dabei ebenso über eine konzentrierte und geschlossene Mannschaftsleistung. „Wir wussten, dass der Gegner nachlassen würde“, erklärte er damit auch die vielen frühen Wechsel in seiner Mannschaft. „Wir hätten noch einen Tick konsequenter sein können“, hielt er sogar fast 40 Tore für möglich. „Aber ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft“, resümierte er schließlich hoch erfreut.

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HSG Rhein-Nahe Bingen: Ketelear, Weißbrod – Vucetic (1), Adenau (1), Corazolla (11/3), Bucher, N. Eichholtz (2), Trierweiler (4), Baucke (2), Schieke (1), Teschner (4), Diehl (6/3), Schmelzer (1/1), Brix (1).

Quelle: Martin Gebhard, Allgemeine Zeitung Bingen - 19.03.2018