Im Derby gegen Saulheim ist für Binges Stefan Corazolla (Mitte) Durchsetzungesvermögen gefragt. - Foto: Edgar DaudistelZum Derby nach Saulheim

Denk‘ ich an Saulheim in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht. Ganz so krass würde das Konrad Bansa, Trainer des Handball-Oberligisten HSG Rhein-Nahe, in Anlehnung an den Dichterfürsten Heinrich Heine zwar nicht ausdrücken, aber irgendwie ähnlich. „Diese Mannschaft liegt uns nicht“, sagt der HSG-Coach vor dem Derby bei der SG Saulheim an diesem Samstag (18.30 Uhr) in der Ritter-Hundt-Halle: „Wir sehen dort selten gut aus.“ Bansa befürchtet, dass die Gastgeber auch in dieses Derby gehen, als wäre es ihr letztes. „Die SG ist gegen uns immer besonders heiß. Ich rechne mit jedem Wahnsinn, der in so einem Derby passieren kann.“

Die Saulheimer sind zu Hause bockstark, haben bislang lediglich zwei ihrer Heimspiele verloren. „Man muss sich nur mal anschauen, wen die daheim alles abgekocht haben“, zeigt Konrad Bansa großen Respekt vor dem Gegner. In der Tat stehen Heimsiege gegen den Tabellenführer VTZ Saarpfalz und den Rangzweiten Illtal für sich. „Wir sind dort Außenseiter“, sagt der HSG-Trainer, der vor allem die mitunter harte Saulheimer Spielweise fürchtet.

Zu allem Überfluss gestaltete sich die Vorbereitung auf das Derby unter der Woche nicht optimal. Stefan Corazolla konnte auf privaten Gründen kaum trainieren. Das Gleiche gilt für die angeschlagenen Martin Schieke und Niclas Weißbrodt sowie für Marcel Trierweiler, der aus Studiengründen passen musste. „Das war eher Beschäftigungstherapie“, berichtet Konrad Bansa, der in Kleingruppen trainieren musste. Mögliche taktische Varianten für die Partie in Saulheim konnten ebenfalls nicht einstudiert werden. Also muss die HSG improvisieren.

Die Basis, um in Saulheim dagegenhalten zu können, ist eine stabile Abwehr. Zudem dürfen den Gästen nicht so viele haarsträubende Fehler passieren wie bei der jüngsten Heimniederlage gegen Völklingen. Die hatten den HSG-Coach gehörig auf die Palme gebracht. Ansonsten sei diese Partie eine Mentalitätsfrage, sagt Bansa und hofft, dass seine Spieler den zu erwartenden Kampf annehmen. Im Hinrundenspiel gegen die Mannschaft des früheren Binger Trainers Rainer Sommer hatte es immerhin zu einem 25:25 gereicht. Ein Remis würde Konrad Bansa am Samstag wohl auch nehmen.

Quelle: Allgemeine Zeitung Bingen - 10.03.2018