Handballer der HSG Rhein-Nahe haben mit Aufsteiger Gösenroth noch ein Hühnchen zu rupfen

Nur fünf Spiele stehen am Wochenende in der Handball-Oberliga auf dem Programm – eines davon in der Rundsporthalle. Und für Gastgeber HSG Rhein-Nahe Bingen ist es eines, auf das sie schon lange hinfiebern. Denn am Sonntag (16 Uhr) heißt der Gegner SG Gösenroth/Laufersweiler – der Aufsteiger aus dem Hunsrück, bei dem die Binger im Hinrundenspiel unerwartet 21:27 unter die Räder kamen. „Die Mannschaft ärgert sich heute noch und hat sich für das Rückspiel viel vorgenommen“, legt Trainer Konrad Bansa den Finger in die Wunde, die ihm selbst Schmerzen bereitet.

Zur Linderung kann er jedoch selbst nur bedingt beitragen, da er am Wochenende in Zagreb bei der EM weilt und auf der Bank von Co-Trainer André Sikora-Schermuly vertreten wird. Vorab hat Bansa seinem Team aber das Rüstzeug mit auf den Weg gegeben, der mit einer gelungenen Revanche enden soll. Denn gegen den Vorletzten, der außer gegen Bingen nur zwei weitere Siege einfahren konnte, soll ein unangefochtener Heimsieg herausspringen.

Am liebsten so eindeutig, wie es am vergangenen Sonntag mit dem 38:22 bei der HSG Kastellaun/Simmern gelungen war. „Für uns geht es darum, den Schwung aus dem letzten Spiel mitzunehmen und nicht wie in der Hinrunde, nach dem guten Auftakt den Pfad zu verlassen“, erinnert Bansa an den Saisonauftakt, als der Pleite in Sohren ein ungefährdeter Sieg gegen Kastellaun vorausgegangen war. Doch diesmal sind die Voraussetzungen ein wenig anders. Allein schon deshalb, weil die heimstarken Gösenrother in fremder Halle noch keinen Punkt geholt haben. „Sie leben vom Heimvorteil und ihren Emotionen“, weiß Bansa, der mit einer offensiven Abwehr des Gegners rechnet.

Wenn die Binger so variabel treffen wie in Kastellaun, dann stehen ihre Chancen gut, mit dem achten Saisonsieg das Punktekonto auszugleichen. „Letzte Woche hatten wir mehr Rückraum- und Außenwürfe als erwartet – das darf ruhig wieder so kommen. Aber wenn sie offensiv verteidigen, muss auch die Kooperation mit dem Kreisläufer und den Einläufern funktionieren.“

Angriffe geduldig zu Ende spielen

Jedenfalls will Bansa, dass im Angriff geduldig gespielt und auf sichere Chance gewartet wird, um dem Gegner nicht viele Möglichkeiten zum Gegenstoß zu geben. Denn ohne eine Vielzahl von Gegenstoßtoren dürften die Gäste keine reelle Siegchance bekommen. Trotzdem dürfen die Gösenrother nicht unterschätzt werden. In der Weihnachtspause erklärte Trainer Igor Domaschenko seinen Rücktritt, was eine Reaktion des Teams hervorrufen könnte. Deshalb möchte Bansa, dass seine Mannschaft die gleiche Spiel- und Einsatzfreude entwickelt, die in der Vorwoche zum deutlichen Sieg führte. Wenn das gelingt, sollte am Ende der 60 Minuten auch das Trauma der Hinspielpleite endgültig verarbeitet sein.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 20.01.2018