HSG C-Jugend verliert knapp gegen Zweibrücken

Hauchzart schlitterte die C-Jugend der HSG Rhein-Nahe Bingen an einer faustdicken Überraschung vorbei. Im Oberliga-Heimspiel gegen den in der Tabelle weit vorne zu findenden SV 64 Zweibrücken zeigte der Binger Handball-Nachwuchs, dass er sich in seiner neuen sportlichen Heimat immer wohler fühlt und verlor nach einer starken Leistung nur unglücklich mit 26:27 (13:15).

Dabei präsentierten sich die Gastgeber sogar spielerisch als die bessere Mannschaft, wohingegen sich die Zweibrücker ganz auf die individuelle Klasse ihrer Leistungsträger verließen. „In der Anfangsphase haben wir einen schönen Handball gespielt. Mit unserer offensiven Abwehr haben wir den Gegner unter Druck gesetzt und vorne haben wir unsre Konzepte gespielt mit tollen Kreisanspielen“, freute sich HSG-Trainer Marco Tullius, dessen Team völlig zurecht nach 15 Minuten mit 9:6 in Front lag. Doch dann brachen die Gäste mit einer Auszeit den Lauf der Binger und drehten mit einem 6:0-Lauf innerhalb von sechs Minuten das Spiel. „Da haben wir uns eine Reihe technischer Fehler erlaubt und sind völlig aus dem Tritt gekommen“, erklärte Tullius. Immerhin fing sich seine Mannschaft und glich beim 13:13 wieder aus, ehe die Gäste mit den letzten zwei Toren der ersten Halbzeit doch eine Führung mit in die Pause nahmen.

In der zweiten Hälfte entwickelte sich dann ein offener Schlagabtausch, bei dem die körperlich überlegenen Zweibrücker einen maximalen Vorsprung von drei Toren heraus arbeiteten. Nur noch einmal, beim 18:18, schaffte die HSG den Ausgleich, obwohl sie sich weiterhin auf Augenhöhe mit dem Gegner bewegte. Und das sogar nachdem ihr Führungsspieler Andre Pitthan zehn Minuten vor dem Ende verletzt ausschied. Der neunfache Torschütze hatte bei einer Abwehraktion, für die er auch noch eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte, einen Ellbogen abbekommen und konnte danach nicht mehr weiterspielen. In Überzahl bauten die Gäste ihre Führung auf 24:21 aus (40.), womit sie aber noch nicht durch sein sollten. Denn die Binger gaben sich nicht geschlagen und kämpften sich ein weiteres Mal auf ein Tor heran.

Ein Doppelschlag des neunmal erfolgreichen Zweibrückers Manuel Graf brachte die Gäste dreieinhalb Minuten vor dem Ende noch einmal 27:24 nach vorne. Danach traf nur noch zweimal die HSG, die in dieser Phase auch noch einen freien Wurf von sechs Meter vergab. „Das war eine tolle Leistung. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt“, lobte Tullius, der einen deutlichen Aufwärtstrend bei seinem Team ausmacht. „Zweibrücken gehört zu den Top vier der Liga, und wir haben uns gegen sie toll verkauft. Ich bin mit der Entwicklung wirklich sehr zufrieden.“ Am kommenden Samstag müssen sich die Binger ein weiteres Mal bei einem noch stärkeren Gegner beweisen. Dann steht um 18.30 Uhr das Auswärtsderby beim TV Nieder-Olm auf dem Programm, der ungeschlagen die Tabelle anführt und nach den bisherigen Ergebnissen als Topfavorit auf die Meisterschaft gilt.

HSG Rhein-Nahe: Silbereisen, Edelweiss - Baumann, Dziunczik (2), Heydasch (1), Gailius (1), Tullius (6/3), Pitthan (9), Schneider (2), Hein (2), Wirtz (2), Heber (1).

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 24.10.2017