Durchsetzungsvermögen: Bingens Stefan Corazolla (Mitte), hier in der Partie gegen Kastellaun, möchte mit seiner HSG gegen Fallender ein Erfolgsergebnis feiern. - Foto: Dirk WaidnerHSG Rhein-Nahe Bingen peilt gegen Vallendar zweiten Saisonsieg an / Dienstag in Zweibrücken

Mit einem Heimspiel gegen den HV Vallendar starten die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen in eine englische Woche in der Oberliga RPS. Nach dieser Partie wartet bereits am Dienstag um 18 Uhr das Spiel beim SV Zweibrücken, dessen Verlegung den Bingern am vergangenen Wochenende eine Pause beschert hatte. Die wurde nicht nur genutzt, um die Hochzeit von Teammanager Joachim Doderer zu feiern, sondern auch um eine zusätzliche Trainingseinheit einzustreuen und nach zwei Niederlagen für eine mentale Auffrischung zu sorgen. Am Samstag um 18.10 Uhr wollen die HSGler dann in der Rundsporthalle mit neuem Elan und verbesserter Abstimmung den zweiten Saisonsieg in Angriff nehmen.

Gegner Vallendar hat nach vier Spielen 2:6 Punkte zu Buche stehen, was angesichts eines schweren Auftaktprogramms aber nicht dazu führen darf, die Rheinländer auf die leichte Schulter zu nehmen. So warteten an den ersten zwei Spieltagen die beiden Drittliga-Absteiger auf den HVV, der dabei mit einem 35:29-Heimsieg gegen Mundenheim und einer relativ knappen 29:32-Niederlage in Zweibrücken beachtliche Ergebnisse einfuhr. Nach dem bislang eher als negativen Ausreißer zu wertenden 23:30 in Völklingen ist auch die unglückliche 25:26-Heimpleite der Vorwoche gegen Titelkandidat Illtal eher als Zeichen Vallendarer Stärke einzuordnen. Die Binger gehen also gewarnt in ihr drittes Heimspiel, was auch Trainer Konrad Bansa unterstreicht: „Ich habe Respekt vor diesem Gegner. Sie haben zwar einen neuen Trainer und ihren Halblinken verloren. Aber das ist nach wie vor eine brandgefährliche Truppe, auf deren 6:0-Deckung wir uns einstellen müssen.“ Bansa hat gemeinsam mit der Mannschaft die eigenen Probleme herausgearbeitet und vor allem am Zusammenspiel und dem Zug in die Lücken gefeilt. „Wir brauchen mehr Spielfluss und ein besseres Spiel in die Tiefe. Im Positionsspiel müssen wir mehr Druck nach vorne machen, aber gerade in Stresssituationen fehlt uns da durch das neue Personal noch ein bisschen die Abstimmung. Wir wollen auch mehr Leidenschaft auf den Platz bringen“, sollen die Mängel auch durch eine höhere Einsatzbereitschaft kompensiert werden.

Beim Gegner nennt Bansa den Kreisläufer und Abwehrchef Oliver Lohner ebenso als Aktivposten wie den torgefährlichen Spielmacher Merlin Busse. Zudem warnt er vor Linkshänder Stefan Baldus, mit dem die HSG immer ihre Probleme hatte. Der herausragende Schütze beim letztjährigen Vallendarer 24:22-Auswärtssieg in Bingen, Torben Waldgenbach, ist dagegen nicht mehr dabei. Zudem zog sich Wolfgang Reckenthäler auf den Posten des Sportlichen Leiters zurück und wurde auf der Trainerbank durch Christoph Bartel ersetzt. Als Folge spielt Vallendar wohl auch mit einem defensiveren Abwehrsystem.

Nach einer Trainingseinheit am Montag geht es dann am Tag der Deutschen Einheit zum SV Zweibrücken, der ebenfalls einen Trainerwechsel vollzog. Allerdings nicht geplant im Sommer, sondern kurzfristig nach dem ersten Saisonspiel. „Die Zweibrücker haben eine sehr starke, junge Truppe. Die sind gut eingespielt und sehr fit“, weiß Bansa, der die Gastgeber klar in der Favoritenrolle sieht. „Aber wir wollen einen Lauf starten und viele Punkte sammeln. Der Weg des Erfolgs ist, dass wir uns besser einspielen und dann als Mannschaft gemeinsam kämpfen.“ Somit wollen die Binger auch in der ab Dienstag folgenden Serie von drei Auswärtsspielen nicht einfach nur die Punkte zum Gegner transportieren, sondern möglichst viel wieder mit zurückbringen, um in der Tabelle den Anschluss zum Mittelfeld nicht zu verlieren.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 30.09.2017