Friedrich May darf sich zum Start der Rheinhessenliga auf neue Teamkameraden freuen. Foto: Dirk WaidnerHSG Rhein-Nahe will nicht wieder um den Klassenerhalt zittern

Mit neuem Trainer und neuem Ehrgeiz gehen die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen II in die bevorstehende Saison der Rheinhessenliga. Ging es für die Binger Oberliga-Reserve im Vorjahr noch bis zum vorletzten Spieltag um den Klassenerhalt, wollen sie in der neuen Runde im gehobenen Mittelfeld mitspielen und sich komplett aus dem Abstiegskampf heraushalten.

An der Spitze erwartet der neue HSG-Coach Andre Sikora-Schermuly einen Vierkampf der beiden Oberliga-Absteiger TV Nieder-Olm und TG Osthofen mit den beiden Spitzenteams der Vorsaison TV Bodenheim und SF Budenheim II. Dahinter ist für ihn jedoch alles offen. „Die Rheinhessenliga ist in diesem Jahr eine Wundertüte. Wenn es geht, wollen wir die ersten vier ein bisschen ärgern. Mit dem Rest können wir mithalten, denn wir haben eine sehr starke Truppe beisammen. Wir müssen nur abwarten, wie wir uns finden und wer in der ersten Mannschaft helfen muss.“

Um den Stellenwert im Verein anzuheben und das Selbstverständnis der Spieler zu stärken, machte Sikora-Schermuly aus der zweiten Mannschaft die 1b, die näher ans Oberliga-Team heranrücken soll. Den jungen Spielern wird somit der Sprung nach oben erleichtert, wenn sie denn bereit sind, den dafür nötigen Trainingsaufwand zu betreiben. Der Draht zur ersten Mannschaft ist jedenfalls gelegt, denn Sikora-Schermuly ist dort auch als Co-Trainer tätig. Die taktischen Vorgaben klingen denn auch sehr ähnlich. „Wir werden versuchen, über eine gute Abwehr und einen guten Torwart in die erste und zweite Welle zu kommen“, hoffen die Binger auf viele einfache Tore. Die werden aber auch benötigt, denn trotz einer guten Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung ist die HSG-Reserve spielerisch noch nicht da, wo sie hin will. „Uns fehlt die Spielpraxis. Deshalb werden wir noch einige Wochen brauchen, um uns einzuspielen. Ich fürchte, im Positionsangriff werden wir uns vorerst noch schwer tun. Spieltaktische Sachen müssen wir uns im Laufe der Vorrunde erarbeiten“, erklärt Sikora-Schermuly, warum der bereits besser abgestimmten Defensive umso größere Bedeutung zukommt.

Dass der Findungsprozess gelingt und auch die vier Neuzugänge gut eingebaut werden, daran hat der Coach keinen Zweifel. Der vom TV Nieder-Olm II gekommene Kreisläufer Franz May ist mit 25 Jahren der erfahrenste in diesem Quartett. Rückraumspieler Moritz Brix ist 24 und kommt vom Kettwiger SV. Jeweils 21 Jahre jung sind Torwart Marc Sieverding (SV Ohlsbach) und Florian Gayk, der zuletzt beim FC Bayern München spielte. Zudem wurde Justin Torres reaktiviert, sodass sich mit Markus Sieben als einzigem Abgang der reine 1b-Kader derzeit aus 17 Spielern zusammensetzt.

Mit im Training sind zudem fünf A-Jugendliche, von denen Moritz Greiner und der erst ab Januar im Aktivenbereich spielberechtigte Julius Michel schon in dieser Saison die ersten Einsätze bekommen könnten. Personalnöte wie in der Vorsaison sollten somit ausgeschlossen sein, ebenso wie die Ängste um den Klassenerhalt.

Quelle: Dirk Waidner - 11.09.2017