Einer der Matchwinner: Maximilian Grethen führte die HSG Rhein-Nahe mit acht Toren und einer starken Leistung zum Sieg. - Foto: Dirk WaidnerHSG Rhein-Nahe steigert sich in der zweiten Hälfte zum 27:22 gegen Merzig

Mit einem 27:22 (13:12)-Heimsieg gegen den Verfolger HSV Merzig-Hilbringen verteidigten die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen ihren einstelligen Tabellenplatz in der Oberliga RPS. So deutlich, wie es der Endstand aussagt, war das Spiel aber bei Weitem nicht. Vor allem in der ersten Halbzeit lieferten sich die beiden Kontrahenten noch einen absolut ausgeglichenen Schlagabtausch mit wechselnder Führung.



Durch einige vergebene Chancen in der Anfangsphase geriet die HSG zunächst mit 2:4 in Rückstand, um dann mit vier Toren in Folge 6:4 in Front zu gehen. Beim 8:5 waren die Gastgeber sogar drei Tore vorne, ehe sie beim Stand von 9:6 erstmals in Unterzahl gerieten und nun den Gästen vier Tore in Serie gestatten mussten. Nach dem 9:10 lag die HSG wieder mit 11:10 vorne, dann mit 11:12 hinten, um dann mit zwei Toren in den letzten Sekunden zur Pause wieder 13:12 in Führung zu gehen. Nach dem Ausgleichstreffer fing Tim Ganz beim Zurücklaufen den Anwurf ab, drehte sich um und bescherte seinem Team noch schnell die Halbzeitführung. „Das war für die Psyche unheimlich wichtig", freute sich HSG-Trainer Konrad Bansa über diesen Coup, der den Gastgebern Oberwasser bescherte

Eichholtz setzt Akzente

Zuvor hatten sie jedoch Pech gehabt. Der in der Vorwoche noch krank fehlende Sebastian Diehl kam für den von Schulterschmerzen gehandicapten Vincent Klug und verletzte sich bei einem Gegenstoßtor schwer am Knie, sodass er länger auszufallen droht. Für die zweite Halbzeit aufgehoben hatte sich Bansa den Einsatz seines ebenfalls nach krankheitsbedingtem Ausfall noch geschwächten Mittelmanns Nico Eichholtz, der auch direkt Akzente setzte. „In der ersten Halbzeit hat uns der Spielfluss gefehlt. Das wurde in der zweiten Hälfte besser, denn Nico hat neue Impulse gebracht", lobte Bansa.

Zu den Matchwinnern zählten aber noch zwei andere Akteure, die gemeinsam im Mittelblock die starke Abwehr organisierten und vorne mit jeweils acht Toren glänzten. Am Kreis war Martin Schieke wieder einmal kaum zu halten. Kam der Ball bei ihm an, bedeutete dies fast sicher ein Tor oder einen Siebenmeter und mehrfach auch noch eine Zeitstrafe. Und im Rückraum war Maximilian Grethen „on fire", wie es sein Coach formulierte. Der Halbrechte tankte sich immer wieder durch die gegnerische Abwehr und versenkte mit dem langen Arm einige wahrlich sehenswerte Würfe um den Gegenspieler herum in den Maschen.

Aber obwohl sich die Tore – ganz untypisch für die HSG – auf drei Spieler konzentrierten, gab Bansa zu bedenken: „Wir haben heute den ganzen Kader gebraucht, und das war unser Vorteil gegenüber Merzig, denen noch einige Leistungsträger gefehlt haben." Denn Bansa konnte seinen Protagonisten Pausen geben und hatte Ersatz für Ausfälle, ohne dass es einen Bruch im Spiel gab.

Immer eine Antwort parat

So sollten die Gastgeber dann auch in der zweiten Halbzeit die Führung nicht mehr aus der Hand geben. Schieke erzielte das 14:12, Tim Ganz per Gegenstoß das 18:15 und Grethen erhöhte nach 39 Minuten auf 19:15. Beim 20:19 wurde es allerdings noch einmal eng, doch die HSG hatte immer im richtigen Moment eine Antwort parat. Ein super Wurf von Grethen brachte das 24:21 (52.), dem das letzte Tor der Gäste folgte. Eichholtz, der kurz zuvor einen Gegenstoß verblasen hatte, verwandelte dann ganz sicher den wichtigen Siebenmeter zum 25:22. Und als Merzig in den Schlussminuten noch drei Zeitstrafen kassierte, erhöhten die Binger sogar noch zum deutlichen 27:22-Endstand.

 

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Tore HSG Rhein-Nahe: Ketelaer, Bachmann – Hemmes (1), Adenau, M. Grethen (8), N. Eichholtz (6/4), Trierweiler, Doderer, Schieke (8/1), Teschner, Diehl (1), Klug, Ganz (3), Dönsdorf.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 12.04.2016