Ein Problem für die HSG Rhein-Nahe war in der abgelaufenen Saison, dass immer wieder Spieler ausfielen – so unter anderem Tim Michel beim abschließenden Auswärtsspiel in Zweibrücken. - Foto: Dirk WaidnerAuch nach der Niederlage in Zweibrücken ist man bei Oberligist HSG Rhein-Nahe dennoch mit dem Saisonverlauf zufrieden

Die erwartete Niederlage kassierten die Handballer der HSG Rhein-Nahe Bingen zum Abschluss der Saison in der Oberliga RPS. Das wieder einmal stark dezimierte HSG-Team verlor deutlich mit 23:35 (9:16) beim VTZ Saarpfalz, der sich damit hinter Titelträger TuS Kaiserslautern-Dansenberg die Vizemeisterschaft sicherte. Schon vor dem Anpfiff war klar, dass die HSG die Runde auf Platz acht beenden würden. Bereits am Freitag hatte der TV 05 Mülheim sein abschließendes Heimspiel gegen den TV Bitburg gewonnen, womit die Mülheimer von der HSG nicht mehr einzuholen waren und die Bitburger ihre Chance vertan hatten, noch an den Bingern vorbeizuziehen.

Bansa: Wir haben spielerisch Schritt nach vorne gemacht

Auch wenn der lange gehaltene und auch in der Abschlusstabelle angepeilte siebte Platz letztendlich verpasst wurde, war Trainer Konrad Bansa angesichts des Punktverhältnisses von 31:29 mit der ersten HSG-Saison als eigenständiger Verein zufrieden. „Natürlich sind wir ein bisschen wehmütig, weil wir lange den siebten Platz innehatten. Aber ein positives Punktekonto hatten wir letztes Jahr nicht, und wir haben uns einen Platz verbessert. Wir wissen, dass wir spielerisch einen Schritt nach vorne gemacht haben. Aber wir sind eben noch nicht konstant genug und deshalb haben wir viele Punkte gegen gleich starke oder in der Tabelle hinter uns liegende Gegner abgegeben. Insgesamt kann man sagen: gut, aber da geht noch was.“

Dass Bansa gut gelaunt aus der Saison ging, machte er auch an der Leistung in Zweibrücken fest, die ihm trotz der hohen Niederlage gut gefiel. „Der VTZ hat anfangs richtig Gas gegeben und mit hohem Tempo gespielt. Da mussten wir uns anpassen, und das haben wir gemacht. Die Mannschaft hat gut gekämpft und mit großer Leidenschaft gespielt. Das macht Lust auf die nächste Saison.“ Das klare Ergebnis war eben auch der Stärke des Gegners und dem ausgedünnten Binger Kader geschuldet. „Mit Sebastian Diehl, Orintas Klimavicius und Tom Schmelzer haben drei Mann in der Startformation gestanden, die sehr wenig Spielpraxis in dieser Saison gesammelt haben“, erklärte Bansa die einseitige Anfangsphase, in der die Gastgeber direkt auf 7:1 davonzogen. Nach einer Auszeit kamen die Binger auf 5:8 heran, bis auch der VTZ eine Auszeit nahm und danach das Spiel wieder im Griff hatte.

Ihre 16:9-Pausenführung bauten die Zweibrücker auch gleich nach dem Wiederbeginn auf 20:10 aus, sodass die Entscheidung früh gefallen war. Immerhin ließ die HSG nach dem 26:14 den Rückstand aber nicht mehr weiter anwachsen. „Wir haben munter mitgespielt und auch ein paar schöne Tore gemacht. Aber näher heranzukommen war schwierig, da der Gegner heute einfach besser besetzt war“, meinte Bansa, der zeitweise mit einer 5:1-Abwehr experimentierte und dank der Einsatzfreude seiner Mannschaft das Spiel positiv bewertete. Besonders positiv lief es mal wieder für Tim Ganz, der in seinem Abschiedsspiel allein neun Mal aus dem Feld traf und insgesamt mehr als die Hälfte der HSG-Tore erzielte.

Verstärkungen für die HSG aus Wiesbaden

Wie es scheint, haben die Binger aber bereits einen Nachfolger für den scheidenden Rechtsaußen gefunden. Von der HSG VfR / Eintracht Wiesbaden kommen drei Neuzugänge ans Rhein-Nahe-Eck, darunter auch der Linkshänder Max Schubert. Zudem kommen mit Niklas Weißbrod ein Torwart und mit Stefan Corazolla ein wurfgewaltiger Rückraumspieler, wie er in der abgelaufenen Saison des Öfteren vermisst wurde. Corazolla stammt aus Bad Sobernheim und hat schon in der A-Jugend für ein Jahr in Bingen gespielt.

HSG Rhein-Nahe: Ketelaer, Bachmann – Klimavicius, Sieben, Trierweiler, K. Diehl (7), Schieke (1), Ganz (13/4), S. Diehl (1), Schmelzer (1), Bucher.

Quelle: Dirk Waidner, Allgemeine Zeitung Bingen - 23.05.2017