Torjäger: Linkshänder Tim Ganz spielt bei Handball-Oberligist HSG Rhein-Nahe seit Wochen in Topform.	Foto: Dirk WaidnerGegner nicht auf leichte Schulter nehmen

Zum Tabellenletzten der Oberliga RPS geht am Samstag die Reise der HSG-Rhein-Nahe Bingen. Um 19.30 Uhr treten die Handballer vom Rhein-Nahe-Eck beim HSV Merzig-Hilbringen an, der bei zehn Punkten Rückstand auf den rettenden Platz 13 nur noch theoretisch vor dem Abstieg zu retten ist. Als die Saarländer in der Hinrunde mit fünf Punkten im Gepäck nach Bingen kamen, sah es noch gar nicht so dramatisch um sie aus. Und auch das enge Spiel, das die HSG nur mühsam mit 24:22 für sich entschied, ließ nicht darauf schließen, dass hier ein Abstiegskandidat zu Gast gewesen ist. Doch seitdem ist den Merzigern gerade noch ein mickriges Pünktchen ins Netz gegangen, das sie sich mit einem alles andere als zufriedenstellenden Heim-Unentschieden gegen den TV Nieder-Olm angelten.

Trotzdem warnt HSG-Trainer Konrad Bansa davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn die Merziger wurden kaum einmal aus der Halle geschossen und kamen gerade gegen die Spitzenteams immer wieder zu achtbaren Ergebnissen. So ging das letzte Heimspiel gegen Illtal nur mit 22:25 verloren und zuvor unterlag man in Budenheim lediglich mit 21:22. Auch die vorangegangenen Heimspiele gegen Friesenheim und Worms verlor der HSV jeweils nur mit zwei Toren Unterschied. Vorsicht ist also geboten, zumal den Bingern das hitzige Gefecht aus der Vorsaison noch in guter Erinnerung ist. Damals unterlagen sie nach hartem Kampf in Merzig sehr unglücklich mit 21:22, nachdem ein regulärer Treffer zwei Sekunden vor Schluss zugunsten eines Freiwurfs zurückgepfiffen worden war. Ähnliche Dramatik wollen die Gäste diesmal vermeiden, indem sie eine konzentrierte Leistung abrufen und den Gegner auf Distanz halten. Da der Abstieg der Hausherren im Prinzip schon besiegelt ist, dürfte auch die Atmosphäre in der Halle nicht mehr ganz so aufgeheizt sein.

Trotzdem haben die im Laufe der Runde von vielen Verletzungssorgen geplagten Gastgeber noch einige routinierte Kräfte, die Nachlässigkeiten zu bestrafen wissen. „Die können schon, wenn man sie lässt. Ich erwarte ein spannendes Spiel“, sagt Bansa, der personell wieder einen Flickenteppich aufbieten muss. Denn Tim Kunz und Tim Michel werden die Busreise ins Saarland definitiv nicht mit antreten, weshalb der Coach auf die Unterstützung der lange verletzten Tom Schmelzer und Orintas Klimavicius hoffte. Doch genau wie Maximilian Grethen waren beide unter der Woche krank. Ihr Einsatz ist genauso fraglich wie der von Nico Eichholtz. Aus der zweiten Mannschaft sollen deshalb Joachim Doderer, Felix Hemmes und Vincent Bucher bereitstehen.

„In welcher Form wir uns dann präsentieren, ist fraglich. Wir würden natürlich gerne da anknüpfen, wo wir beim Heimsieg gegen Friesenheim aufgehört haben. Nach drei Auswärtsniederlagen in Serie wäre es schön, mal wieder etwas aus der Fremde mitzubringen. Und der letzte Sieg im Saarland liegt auch schon sehr lange zurück“, sagt Bansa. Einstellen wird sich die HSG auf die Merziger 6:0-Abwehr und auf viele Kreuzbewegungen, mit denen der HSV auch die Außen ins Spiel bringt.